Die Jugend kehrt zurück
Sanierung und Erweiterung des Weinmeisterhauses sind abgeschlossen
Das historische Weinmeisterhaus hat seine Sanierung hinter sich. Dort gibt es jetzt wieder Kunst, Theater und Musik für junge Leute.
Vor gut einem Jahr feierte das neue Weinmeisterhaus Richtfest. Jetzt hat das Jugendzentrum wiedereröffnet: moderner, barrierefrei und mit viel mehr Platz. Möglich macht das ein komplett neuer Anbau. Zusammen mit dem renovierten Altbau verteilen sich nun über vier Etagen 25 Räume für offene Angebote, Kurse, Workshops, Projektwochen, Berufsorientierung und außerschulische Aktivitäten. Dazu gehören Tanz, Musik, Fotografie, Bildende Kunst, Theater, aber auch Videoschnitt und digitale Illustration.
Mehr als 150 Jahre ist es her, dass das Weinmeisterhaus nach dem Entwurf des Architekten und Stadtbaurats Adolf Gerstenberg in der Weinmeisterstraße 15 gebaut wurde. Zunächst als Rektorenwohnhaus des ehemaligen Sophien-Gymnasiums konzipiert, dient das Gebäude heute als Jugendkulturzentrum für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Kiez und von überall aus Berlin. Denn viele Angebote dort sind kostenfrei oder stark reduziert. Ein Manko hatte das Weinmeisterhaus allerdings: Es war nicht barrierefrei. „Unsere Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen sollen selbstverständlich allen jungen Menschen offenstehen“, so Jugendstadtrat Christoph Keller (Die Linke). Der Bezirk entschied sich daher für die Sanierung des alten Hauses. Die kostete mit Anbau rund 1,8 Millionen Euro, finanziert aus dem Sondervermögen Siwana. Betreiberin des Jugendkulturzentrums ist die WeTeK Berlin gGmbH.
Das Weinmeisterhaus steht unter Denkmalschutz. Auch deshalb, weil es das einzige noch stehende Gebäude des ursprünglich bis zur Steinstraße reichenden Sophien-Gymnasiums ist. Die Fassade steht in der Tradition der Berliner Bauakademie. Im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, entstand am Standort in den 1950er Jahren die Grundschule Weinmeisterstraße. Kurzzeitig war das Haus Sitz der Filiale des Grauen Klosters (Gymnasium) und der Berliner Oberschule für Berufstätige. Zwischen 1958 und 1990 diente es als Kreispionierhaus. 1990 wurde es in Schülerfreizeitzentrum Mitte umbenannt. Ab 1997 folgte eine zweijährige Sanierung. Seit dem Jahr 2000 heißt das Gebäude Weinmeisterhaus. 2009 drohte ihm die Schließung. Proteste verhinderten das aber.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.