Schottischer Unternehmer baut Deutschlands erstes Studentenhotel am Alex
Mitte. Futuristisch designte Appartements mit Kunst an den Wänden. Zum Lernen gibt es moderne Studienzimmer und Bibliotheken, dazu Fitness- und Gaming-Bereiche. So lebt man heute als Student – wenn man das nötige Kleingeld hat.
Während Normalo-Studenten nach noch bezahlbaren WG-Zimmern fahnden oder versuchen, einen Platz im Studentenwohnheim zu ergattern, schicken wohlhabende Eltern ihre Kinder immer öfter in Nobelappartements. Das Geschäft mit exklusiven Studentenwohnungen boomt. Das niederländische Unternehmen The Student Hotel baut jetzt unweit vom Alexanderplatz auf der Brache an der Jannowitzbrücke (Alexanderstraße/Ecke Schicklerstraße) sein erstes Studentenhotel. Bitte richtig lesen: Studentenhotel, kein Stundenhotel, keine billige Absteige für schnellen Sex.
Vernetzte Nachbarschaft
Co-Living und Co-Working sind die Stichworte im Konzept von Charlie MacGregor, Gründer und Chef der The Student Hotel-Gruppe. Er hatte 2012 sein erstes Studentenhotel in Rotterdam eröffnet. Heute betreibt er über 3000 Hotelzimmer in Amsterdam, Rotterdam, Den Haag, Groningen, Barcelona und Paris. Bis 2020 sollen weitere Standorte in ganz Europa dazukommen.
Im ersten Studentenhotel in Deutschland am Alex werden ab 2019 exakt 457 hochmoderne Zimmer zur Verfügung stehen. Baubeginn für die Luxusappartements ist im kommenden Frühjahr. „The Student Hotel Berlin wird Studenten, Start-ups, Freelancer und die lokale Nachbarschaft miteinander vernetzen“, sagt Charlie MacGregor. Damit die Studenten sich treffen und vernetzen können, gibt es viele Gemeinschaftsbereiche wie Gemeinschaftsküchen, Lounges, Wäscherei, Meetingräume, Co-Working-Spaces, Fitnessstudio oder Gaming-Areas.
650 Euro im Monat
Soviel Luxus hat seinen Preis. Die Appartements zwischen 18 und 25 Quadratmetern Größe kosten ab 650 Euro monatlich. „In den Kosten ist alles vom Leihfahrrad, Fitnessraum bis zur Möblierung inklusive“, heißt es. Für Familien oder mehrere Personen sind zwei größere Suiten mit eigener Küche in Planung. Wie die Betreiber sagen, kann jeder im Studentenhotel einchecken. Dies sei auch das Besondere am Konzept: dass hier wohnende Studenten mit Gästen aus aller Welt „in einen spannenden Dialog treten“. Das Erdgeschoss mit Restaurant, Tagungsräumen sowie Gaming-Bereich, Fitnessareal und einer Garage für über 400 Fahrräder soll öffentlich zugänglich sein.
Das sechsgeschossige Haus mit zwei Staffelgeschossen wird nach Plänen der Berliner Architekten vom Büro KSP Jürgen Engel errichtet. Das Innendesign hat das Studio Aisslinger entworfen. Das Berliner Hotel entwickelt der schottische Unternehmer und Chef der The Student Hotel Gruppe, Charlie MacGregor, gemeinsam mit der Firma Triton Development GmbH. Sie gehört zu Triton Europe, Entwickler und Betreiber von Studentenwohnungen. Triton Europe verwaltet rund 90 Millionen Euro institutioneller Fonds, die in Studentisches Wohnen investieren: der neue Megamarkt in Großstädten.
Die Pläne für das The Student Hotel wurden von den Architekten Jürgen Engel modifiziert. Bereits vor drei Jahren wurde der achtstöckige Gebäudekomplex an gleicher Stelle als Teil des „Alexander Quartiers“ präsentiert. Jetzt wurde die Fassade geändert. Das komplette Areal zwischen Alexa, Alexanderstraße, Schicklerstraße und Dircksenstraße sollte ursprünglich dieses Jahr fertig bebaut sein. Doch erst jetzt beginnen die Arbeiten. Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Degewo, die seit 1999 das 4,5 Hektar große Gesamtareal zwischen S-Bahntrasse, Grunerstraße, Alexanderstraße und Stralauer Straße – wegen seiner Form auch "Banane" genannt – entwickelt, hatte das Filetgrundstück an die OFB Projektentwicklung GmbH verkauft. Neben dem Studentenhotel sind Bürobauten mit Geschäften im Erdgeschoss geplant. DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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