Stück für Stück zu altem Glanz
Seit zehn Jahren wird die Sophienkirche saniert
Seit zehn Jahren wird die Sophienkirche in der Große Hamburger Straße 29-30 saniert. Bisher unterstütze die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit über 240.000 Euro die Restaurierungs- und Instandsetzungsarbeiten.
Nun hat Pfarrerin Dr. Christine Schlund einen weiteren Fördervertrag über 30.000 Euro von der Stiftung erhalten. Mit der achten Förderung sollen im Innenraum die Kirchenschiffswände unter den Emporen und die Emporenbrüstung restauriert werden.
Die Sophienkirche in der Spandauer Vorstadt hat große kulturhistorische Bedeutung für die Geschichte der Stadt Berlin. Sie wurde als Saalbau nach dem Konzept und Plänen des Baumeisters Philipp Gerlach erbaut. Der Grundstein für die Kirche wurde noch in der Regierungszeit des preußischen Königs Friedrich I. gelegt. Die Kirche wurde am 18. Juni 1713 zunächst als Spandauische Kirche geweiht. Später bekam sie den Namen der Königin Sophie Luise von Mecklenburg-Strelitz.
Für die Generation von heute ist das Gotteshaus ein wichtiges Erbe aus der Zeit zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Die Sophienkirche gehört zu den über 180 Projekten, die von der Stiftung Denkmalschutzstiftung allein in Berlin gefördert werden. Diese Förderung ist möglich durch private Spenden und Mittel aus der Glücksspirale, der Rentenlotterie von Lotto.
Die Sophienkirche gilt als typische Berliner protestantische Predigerkirche. Sie wurde 1712 von Königin Sophie Luise gestiftet. Wenige Jahre später erhielt die Kirche einen stattlichen Turm. Er ist mit seiner Erscheinungsform dem einst nahegelegenen Münzturm nachempfunden worden. Der Turm ragt 70 Meter hoch über die Dächer der Spandauer Vorstadt.
Das Kirchenschiff wurde 1892 nach den Plänen von Friedrich Schulze, Adolf Heyden und Kurt Berndt im Neobarockstil zu einer einschiffigen Hallenkirche mit dreiseitiger Empore und Chorapsis umgebaut. Dabei erhielt die Kirche den eisernen Dachstuhl und eine schlichte neue Innenraumfarbfassung im Stil des Neobarocks. Von der Innenausstattung sind Kanzel, Rokokotaufe und Orgel sowie reich gestaltete Epitaphien auf dem ehemaligen Kirchhof erhalten.
Die Kirche wurde 1893 mit elektrischer Beleuchtung ausgestattet. Von den 265 Glühlampen brennen allein 78 auf den großen Kronleuchter. An der Außenmauer der Kirche ist eine Erinnerungstafel für den Dichter Karl-Friedrich Ramler angebracht. Auf dem Friedhof liegen die Gräber des Gründers der Berliner Singakademie, Carl Friedrich Zelter, und des Historikers Leopold von Ranke.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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