Schmaler und mit Radweg
Senat überarbeitet Pläne für Mühlendammbrücke und Gertraudenbrücke
Der Senat hat die Neubaupläne für die Mühlendammbrücke und Gertraudenbrücke überarbeitet. Die Brücken sollen nun deutlich schmaler werden und einen getrennten Radweg bekommen.
Die optimierten Pläne für die zwei Brückenbauwerke zwischen Molkenmarkt und Spittelmarkt hatte Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) kürzlich vorgestellt. Demnach soll die Neue Gertraudenbrücke über dem Spreekanal statt aktuell 34,1 Meter künftig nur noch 29,2 Meter breit sein, also knapp fünf Meter weniger als geplant. Auch die Mühlendammbrücke über der Spree wird nun doch schmaler: von jetzt 45,2 auf 36,2 Meter. Das sind neun Meter weniger. Der Siegerentwurf aus dem Realisierungswettbewerb 2021 sah noch eine Breite von rund 41 Metern vor.
Beide Brücken sollen einen separaten Radweg bekommen, der laut Senat nicht für den Busverkehr freigegeben ist. Die mittleren Fahrspuren auf den Brücken sollen Autofahrer solange nutzen können, bis die zweigleisige Straßenbahntrasse vom Alexanderplatz bis zum Kulturforum fertig ist. Danach soll der Autoverkehr wie angekündigt zugunsten von Radfahrern und Fußgängern weiter reduziert werden. Auf der Mühlendammbrücke soll es langfristig nur noch eine Fahrspur pro Richtung geben.
Beide Brücken liegen auf der Leipziger Straße. Die ist als Ost-West-Verbindung stark befahren, soll aber im Zuge der Wiederherstellung des historischen Grundrisses des Spittelmarktes zurückgebaut werden.
„Wenn wir Brücken bauen, dann
bauen wir echte Verkehrswendebrücken"
Die früheren Pläne für die Ersatzneubauten hatten wiederholt für Kritik von Anwohnern, Verbänden und des Bezirksamtes gesorgt. Das sei bei der Überarbeitung berücksichtigt worden, so die Senatsverwaltung. Für die Neue Gertraudenbrücke ist ein Realisierungswettbewerb geplant, „der die qualitative Aufwertung des gesamten Stadtraums am Spittelmarkt in den Blick nehmen soll“. Die denkmalgeschützte Alte Gertraudenbrücke (Fußgängerbrücke) bleibt wie angekündigt erhalten. Die Fertigstellung der zwei neuen Brücken in Berlins historischer Mitte ist für 2028 vorgesehen. Die Brücken gelten als marode. „Berlin braucht funktionstüchtige Brücken, und der Sanierungsstau in unserer Stadt ist sehr hoch“, sagt Senatorin Jarasch. „Aber wenn wir Brücken bauen, dann bauen wir echte Verkehrswendebrücken, mit einem klaren Schwerpunkt auf den Umweltverbund aus ÖPNV, Rad- und Fußverkehr, dem der meiste Raum gebührt.“ Die geplanten Kosten für die Mühlendammbrücke belaufen sich auf 46,5 Millionen Euro. Für den Neubau der Neuen Gertraudenbrücke sind 25 Millionen Euro kalkuliert.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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