Neuer Glanz im Ephraim-Palais
Sonderausstellung zur Wiedereröffnung zeigt Kunst in Ost-Berlin 1985 bis 1995
Nach anderthalb Jahren Sanierungszeit ist das Ephraim-Palais ab 17. September wieder geöffnet. Die Teilschließung des Rokokobaus, errichtet von 1762 bis 1769 und in den 1980er-Jahren rekonstruiert, war notwendig geworden, um die elektro- und nachrichtentechnischen Anlagen zu ertüchtigen.
Zunächst begann die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) mit der Elektrosanierung. Die alten Installationen wurden demontiert, die Ausstellungsbeleuchtung mit einem neuen Stromschienensystem und LED versehen, die historischen Leuchten restauriert. Verbessert wurde zudem die Daten- und Audiotechnik in den Ausstellungsräumen.
Gleichzeitig begann die Brandschutzertüchtigung. Das Parkett im Treppenhaus und in den Ausstellungsräumen wurde saniert, die Garderobe erneuert. Ziel der gesamten Arbeiten war die Wiederherstellung der technischen Funktionstüchtigkeit und Sicherheit des Gebäudes gemäß den aktuellen Maßstäben.
BIM-Geschäftsführerin Birgit Möhring bezeichnete die Sanierung als eine Herausforderung, denn während der Baumaßnahme wurden die Büros, Werkstätten und Depots weiterhin genutzt. „Außerdem verblieben die Ausstellungsstücke teilweise im Haus und mussten besonders gut durch uns gesichert werden“, so Möhring weiter.
Das Ephraim-Palais wird unter der Stiftung Stadtmuseum für Ausstellungen genutzt. 1935 von den Nationalsozialisten abgebrochen, wurde das Gebäude von 1985 bis 1987 wieder errichtet, nur wenige Meter vom ursprünglichen Standort entfernt.
Obwohl das Palais erst Mitte der 1980er-Jahre rekonstruiert wurde, steht es komplett unter Denkmalschutz, deshalb waren Abstimmungen mit der Unteren Denkmalschutzbehörde und dem Landesdenkmalamt erforderlich. So musste unter anderem besonders sorgfältig beim Verlegen der Leitungstrassen in den Ausstellungsräumen gearbeitet werden – sie sind zum großen Teil mit vergoldeten Stuckleisten verziert.
Aus Anlass der Wiedereröffnung ist ein Bereich der dreiteiligen Sonderausstellung „Aufbrüche. Abbrüche. Umbrüche. Kunst in Ost-Berlin 1985–1995“ zu sehen, die beiden anderen werden im Museum Nikolaikirche und in der Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank in Charlottenburg gezeigt.
Öffnungszeiten im Ephraim-Palais, Poststraße 16, sind dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet sechs, ermäßigt vier Euro. Infos unter www.stadtmuseum.de/ephraim-palais.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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