Galeries Lafayette schließt
Standort für ZLB im Gespräch

1996 wurde die Filiale an der Friedrichstraße eröffnet. Inzwischen gehört sie einer US-Immobiliengruppe.  | Foto:  Ulrike Kiefert
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Es hatte sich angekündigt: Das französische Kaufhaus Galeries Lafayette wird Ende 2024 schließen. Dann läuft der Mietvertrag aus.

Mit den Galeries Lafayette verschwindet ein weiteres Kaufhaus aus der City. Ende 2024 will sich die französische Kaufhauskette aus der Friedrichstraße zurückziehen. Fast 200 Mitarbeiter sind von der Schließung betroffen. Begründet wird das Aus mit dem „geänderten Konsumverhalten in Deutschland und der erheblichen Veränderungen auf dem Einzelhandelsmarkt der Stadt“. Die Berliner Filiale war 1996 der erste europäische Standort von Galeries Lafayette außerhalb Frankreichs. Nun läuft Ende 2024 der gewerbliche Mietvertrag für das Kaufhaus mit dem Immobilieneigentümer Tishman Speyer aus. Galeries Lafayette hatten anfangs noch mitgeteilt, in der Friedrichstraße auch über 2024 hinaus bleiben zu wollen.

Das Gebäude des französischen Architekten Jean Nouvel wird auch Quartier 207 genannt. Seit 2022 ist die französischen Kaufhauskette nicht mehr die Eigentümerin der Immobilie. Das Quartier 207 wurde zusammen mit den Quartieren 205 und 206 (Friedrichstadt-Passagen) an die US-Immobiliengruppe Tishman Speyer verkauft. Die neuen Besitzer planten eine umfassende Modernisierung der Gebäude. Nach jüngsten Absichten des Berliner Kultursenators Joe Chialo (CDU) soll wie berichtet die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) in dem riesigen verglasten Komplex unterkommen. Ursprünglich sollte die ZLB eigentlich einen Neubau bekommen. Ob die Landesbibliothek am Ende tatsächlich an die Friedrichstraße zieht, bleibt abzuwarten. Laut Kultursenator würden sich die Kosten für den Kauf des Gebäudes und den Einzug der Bibliothek auf rund 589 Millionen Euro summieren.

Viele haben die Idee des Senators begrüßt, allen voran ZLB-Generaldirektor Volker Heller, der von einer „Jahrhundertchance für Berlin“ sprach. Auch der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) spricht von einem „interessanten Vorschlag“ nach der jahrelangen Debatte um die überfällige Weiterentwicklung der ZLB. „Was für eine große Chance bedeutet diese Idee nicht nur für das Gebäude der Galeries Lafayette selbst und die Zentrale Landesbibliothek als Nutzer, sondern auch für die Friedrichstraße“, heißt es aus dem Vorstand. Als öffentliche Nutzung, die in den Stadtraum wirke, und als Ort der Bildung mit Nähe zur Humboldt Universität könnte die ZLB der Friedrichstraße eine ganz neue Ausstrahlung und Bestimmung geben. In vielen Städten Europas sei es in den vergangenen Jahren gelungen, „durch Bibliotheksneubauten Orte des Alltags und des städtischen Lebens zu schaffen – zum Arbeiten, Lernen, für Begegnung und Veranstaltungen“. Beispielsweise in Oslo und Helsinki. „Berlin sollte sich diese zum Vorbild nehmen und das Projekt der neuen Zentral- und Landesbibliothek verwirklichen.“

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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