Nordflügel der Klosterruine gesperrt
Statikgutachten ergibt bauliche Mängel

Das Eingangsportal zur Ruine: Die Franziskaner Klosterkirche gilt als letzte Zeitzeugin mittelalterlicher Klosterkultur.  | Foto: Ulrike Kiefert
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  • Das Eingangsportal zur Ruine: Die Franziskaner Klosterkirche gilt als letzte Zeitzeugin mittelalterlicher Klosterkultur.
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Das Bezirksamt hat Teile der Klosterruine ist für den Publikumsverkehr sperren lassen. Ein Statikgutachten hat bauliche Mängel festgestellt.

Schilder an den Treppen weisen daraufhin: Der nördliche Flügel der Klosterruine ist für Besucher geschlossen. Ein bauliches Gutachten habe statische Mängel festgestellt, weshalb der Nordflügel aus Sicherheitsheitgründen gesperrt wurde, teilte Kulturstadträtin Sabine Weißler (Grüne) mit. Akute Einsturzgefahr besteht laut Bezirksamt aber nicht. Die Absperrung sei eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Mit dem Statikgutachten hatte das Facility Management (Hochbau) ein Ingenieurbüro beauftragt. „Das Amt für Weiterbildung und Kultur setzt sich seit Jahren leider erfolglos mit dem Landesdenkmalamt für die Grundsanierung des Gebäudes ein“, so die Stadträtin. Angesicht der vielen Baumaßnahmen im Bezirk fehlen allerdings auch die baufachlichen Kapazitäten, um die Grundsanierung der Klosterruine zu priorisieren. „Im Rahmen der in den nächsten Jahren anstehenden Baumaßnahmen im Klosterviertel und Molkenmarkt wird die statische Gefährdung der Klosterruine aber zu berücksichtigen sein, bevor ein weitergehender und womöglich irreversibler Schaden für das historische Bauwerk entsteht“, stellt Weißler klar. Wann die Sanierungsmaßnamen beauftragt werden können, sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt offen.

Im Zuge der Absperrung ist die aktuelle Ausstellung „Recession Grimace“ bis Anfang Oktober nur eingeschränkt begehbar. Das Programm „Times in Ruins“ soll nach jetzigem Stand in diesem Jahr aber weiter realisiert werden. Im Nordflügel finden regelmäßig Konzerte und Ausstellungen statt.

Die Ruine der Franziskaner Klosterkirche an der Klosterstraße und Grunerstraße, erbaut in Backsteingotik, gilt als letztes Zeugnis mittelalterlicher Klosterkultur. Im April 1945 wurde die Klosteranlage bei Bombenangriffen stark beschädigt: Von der Kirche erhalten blieben im Wesentlichen die Umfassungsmauern auf der Nord-, Ost- und Westseite. Auf der Südseite wurden das Seitenschiff und ein Teil der Kirchenschiffmauern zerstört. 1947 rettete der damals 13 Jahre alte Peter Rohrlach 6000 Bücher aus dem Bestand der in Trümmern liegenden Schulbibliothek auf der Klosteranlage. 1951 wurden dann im Zuge von U-Bahnbauarbeiten die Nordwestecke des nördlichen Seitenschiffs und dessen Außenmauer abgetragen. Die Spitze des Westgiebels stürzte ab. Als dann die Grunerstraße 17 Jahre später verbreitert wurde, wurden weitere Reste der Klosteranlage abgerissen und das Umfeld der Klosterkirchenruine als Grünanlage angelegt. In den 1980er Jahren fanden diverse Sanierungen an der Ruine statt, vor allem für die 750-Jahrfeier Berlins. Kulturell genutzt wird das Baudenkmal seit 1982.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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