Sehnsucht nach einer schönen Mitte
Stiftung will altes Stadtzentrum von Berlin wieder aufwerten

Wenn die Bewohnerinnen und Bewohner der deutschen Hauptstadt – und sicher auch einige ihrer Gäste – Anfang September zum Mitte-Fest der Stiftung Mitte Berlin zur Parochialkirche an die Klosterstraße kommen, dann erwartet sie kein Volksfest im herkömmlichen Sinn mit Buden, Bierbänken und Fahrgeschäften, wie das der Begriff erwarten ließe.

Vielmehr möchte sich die 2022 von der Unternehmerin und Autorin Marie-Luise Schwarz-Schilling gegründete Stiftung mit den Gästen vor allem über eine zentrale Frage austauschen: Wie geht es weiter im alten Zentrum Berlins?

Wer heute den Bereich von Großem Jüdenhof und Grauem Kloster zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto durchquert, dürfte das Gebiet als unattraktiv und somit wenig lebenswert empfinden. Dies sieht auch die Stiftung Mitte Berlin so. Deren stellvertretender Vorsitzender Dr. Benedikt Goebel meint dann auch, „dass der zentralste und interessanteste Ort der Stadt zurzeit für kaum jemanden außer den wenigen Anwohnern einen Gebrauchswert hat. Die Sehnsucht nach einer schönen Mitte voller Wohnungen, Läden, Cafés und Konditoreien, Restaurants und Imbissen, Museen und Galerien richtet sich auf Molkenmarkt, Klosterstraße, Breite Straße, Fischerinsel und auch auf den großen Leerraum am Fernsehturm. Alles, was heute steht, bleibt stehen, die breiten Straßen werden rückgebaut, die Parkplätze zurückerobert.“

Entsprechend formuliert Goebel den Wunsch, den die Stiftung und er an die Zukunft, vor allem aber an die Stadtplanung haben: „Unser großer Wunsch ist, dass die Berliner nicht nur stolz auf ihre neue Mitte sind, sondern sie sogar lieben. Nicht weil sie dort Häuser oder Wohnungen besitzen, sondern weil sie und Menschen aus der ganzen Welt sich für die schöne neue Berliner Mitte interessieren, dort tagsüber Erledigungen machen und abends zusammen ausgehen.“

Wie diese Wiedergewinnung des Berliner Stadtkerns nach Ansicht der Stiftung erreicht werden könnte, darüber will nun die dreitägige Veranstaltung informieren. So wird es vom 1. bis 3. September in der Parochialkirche eine Ausstellung mit aktuellen Entwürfen schwerpunktmäßig zu Großem Jüdenhof und Grauem Kloster geben. Spielstationen, Live-Musik, kulinarische Angebote und vor allem abendliche Vorträge und Diskussionen runden das Programm ab, das zu ganz überwiegenden Teilen aus Stiftungsmitteln finanziert wird. Mit dabei: in Mitte engagierte Bürgervereine und Stiftungen, deren Vertreterinnen und Vertreter Rede und Antwort stehen werden.

Das Mitte-Fest wird am Freitag, 1. September, um 17.30 Uhr von Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) eröffnet und kann am Freitag von 15 bis 21 Uhr, am Wochenende dann von jeweils 12 bis 21 Uhr bei freiem Eintritt besucht werden.

Autor:

Uwe Lemm aus Mahlsdorf

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