Supermarkt im Luxushaus: In Libeskind-Wohnskulptur eröffnet ein EDEKA-Markt
Mitte. Es soll eines der spektakulärsten Gebäude in Berlin sein. Jetzt eröffnet im ersten Wohnhaus des amerikanischen Stararchitekten Daniel Libeskind in Deutschland in der Chausseestraße 43 ein ganz normaler Supermarkt.
„Sehr geile Bioprodukte“, brummt der Künstler Friedrich Liechtenstein mit sonorer Stimme in dem Werbevideo der Supermarktkette EDEKA, während er weitere Produkte der Hausmarke als Kassierer über den Scanner zieht. Die Sprüche in dem Clip wie „sehr, sehr geile Fritten“ oder „sehr geiler Dorsch“ haben längst Kultcharakter. Zum Richtfest von Daniel Libeskinds Wohnskulptur gegenüber der neuen BND-Zentrale war jetzt auch der selbsternannte Schmuckeremit und die EDEKA-Werbefigur Friedrich Liechtenstein erschienen.
Denn im gesamten Erdgeschoss des Luxushauses Sapphire, das in Form, Farbe und Design an einen Edelstein erinnern soll, eröffnet im Sommer ein EDEKA-Supermarkt. „Einzelhandel trifft auf Stararchitektur“, heißt es aus der Mindener Zentrale. „Design und Supermärkte schließen sich für uns nicht aus. Unser Markt im ‚Sapphire‘ ist für uns von großer Bedeutung und gleichzeitig auch eine Herausforderung, die wir gern annehmen“, sagte Heino Schmidt von der EDEKA Minden-Hannover. Der Markt auf 800 Quadratmetern Fläche solle keine Wünsche offen lassen und sich im baulichen Konzept von Daniel Libeskind einfügen, heißt es.
Das Wohnhaus mit bis zu viereinhalb Millionen Euro teuren Eigentumswohnungen wird als Sapphire vermarktet. Mit seinen diagonalen Fassadenelementen, schrägen und gekippten Fronten, spitzen Auskragungen und einer je nach Lichteinfall immer anders funkelnden Keramikfassade mit Titanium-Beschichtung soll das Haus an einen geschliffenen Edelstein, einen Saphir, erinnern. Die Vermarkter sprechen von einem Kunstwerk. „Manche sammeln Libeskind-Wohnungen“, sagt Andre Schlüter von der Maklerfirma Ziegert Immobilien. Dass ein Supermarkt in das Luxuswohnhaus zieht, „gibt dem Ganzen etwas Demokratisches“, findet Schlüter. In ein paar Monaten können die Anwohner aus dem Kiez, in dem es in direkter Umgebung bisher keinen Supermarkt gibt, in dem Lebensmittelladen einkaufen gehen. Auf die BND-Mitarbeiter als potenzielle Kunden muss der EDEKA-Laden noch ein wenig warten: Die rund 4000 Mitarbeiter sollen frühestens 2017 in die Chausseestraße ziehen. DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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