„Flachmann“ in der Fürstenberger Straße 8 kommt weg
Supermarkt wird im Frühjahr abgerissen / Wohnhaus mit Edeka-Markt entsteht
„Flachmänner“ nennen Planer die eingeschossigen Supermärkte. In der Fürstenberger Straße 8 an der Grenze zu Prenzlauer Berg wird im kommenden Frühjahr eine alte Ost-Kaufhalle abgerissen, um Platz für ein Wohnhaus mit einem Supermarkt im Erdgeschoss zu schaffen.
Die eingeschossigen Supermärkte nehmen Platz weg, der dringend für neue Wohnungen benötigt wird. „In Berlin kommen 330 solcher sogenannten Flachmänner für eine Überbauung in Frage. Das entspricht einem Potenzial von 20.000 bis 30.000 Wohnungen“, sagt Pepijn Morshuis. Seine Firma Trei Real Estate wird im Frühjahr 2020 den Edeka-Markt an der Fürstenberger Straße Ecke Schwedter Straße abreißen. Auf dem Gelände baut Trei ein Haus mit 117 Wohnungen. Die neuen Mieter und die Nachbarn müssen auf einen Supermarkt nicht verzichten. Im Erdgeschoss wird es wieder einen geben. Edeka wird erneut die Flächen des Trei-Neubaus mieten, wie das Unternehmen mitteilt. Bis Frühjahr 2022 entsteht hier ein Wohnhaus mit sechs Obergeschossen und Supermarkt im Erdgeschoss. Die Gesamtinvestitionskosten belaufen sich auf rund 45 Millionen Euro.
Neben dem Projekt Fürstenberger Straße 8 realisiert der Investor Trei noch drei weitere Wohn- und Geschäftshäuser. Bereits im Bau befinden sich die Projekte in der Pappelallee 45-53 sowie in der Winsstraße/Ecke Marienburger Straße. An beiden Standorten wurden ebenfalls ehemalige Kaufhallen abgerissen und durch mehrgeschossige Wohnhäuser mit Supermärkten im Erdgeschoss ersetzt. Für ein weiteres Projekt in der Köpenicker Straße läuft derzeit ein Bebauungsplanverfahren.
Der Senat will ebenfalls, dass Grundstücke nicht für „Flachmänner“ verschwendet werden. Beim Supermarktgipfel diskutieren seit 2017 Stadtplaner das Bebauungspotenzial von Supermarktstandorten. „Die mehrgeschossige Grundstückausnutzung oberhalb von Läden ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Für die wachsende Stadt wird Platz für neue Wohnungen, Büroflächen, Praxen und soziale Einrichtungen geschaffen, und für die Unternehmen entstehen langfristig stabile Standorte. Zudem tragen die neuen Gebäude vielfach zur Stadtreparatur bei“, sagte Katrin Lompscher (Linke), Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, beim zweiten Berliner Supermarktgipfel 2018.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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