Kostenfalle Komische Oper
Traditionshaus wird deutlich teurer
An der Komischen Oper explodieren die Kosten. Die Sanierung wird nochmal teurer und zwar um gut 40 Millionen Euro. Im Juli zieht das Ensemble nach Charlottenburg um. Erst dann beginnen die ersten Bauarbeiten.
Händels „Saul“ war die letzte Vorstellung in der Komischen Oper. Seit dem 11. Juni ist das Traditionshaus an der Behrenstraße geschlossen. Demnächst zieht das Ensemble ins Charlottenburger Schiller-Theater um. Dann beginnen die bauvorbereitenden Maßnahmen für die Generalsanierung. Explodiert sind die bislang geschätzten Kosten aber schon jetzt. Laut Senatskulturverwaltung wird das Bauvorhaben knapp 478 Millionen Euro teuer. Das sind 40,5 Millionen Euro mehr, als die federführende Senatsbauverwaltung im vergangenen September errechnet hatte. Damit sind die Baukosten weiter gestiegen, denn im Jahr 2018 war man noch von rund 227 Millionen Euro ausgegangen. Bis heute sind es ergo 251 Millionen Euro mehr.
Die aktuelle Abweichung um 40,5 Millionen Euro ergibt sich demnach aus den gestiegenen Baukosten. Das ergab die technische und wirtschaftliche Prüfung der Vorplanungsunterlagen, die jetzt abgeschlossen wurde. Die vorherige Schätzung in Höhe von 437,4 Millionen Euro war laut Senatsverwaltung auf Basis des Siegerentwurfs von „kadawittfeldarchitektur“ berechnet worden. Der war wie berichtet das Ergebnis eines mehrstufigen Architekturwettbewerbs Ende 2020.
Ob es bei den jetzt genannten Kosten bleibt, ist nicht sicher. Denn vor der Sanierung und dem Umbau der Komischen Oper müssen zunächst sämtliche Einbauten entfernt werden. Erst dann zeigt sich, wie es um die Bausubstanz wirklich bestellt ist.
Die Komische Oper, wiederaufgebaut in den 1960er Jahren, ist nicht das einzige Berliner Beispiel für ausufernde Kosten. Vor Jahren wurde bereits die Staatsoper Unter den Linden saniert. Wegen diverser Probleme hatte sich die Fertigstellung um Jahre verzögert. Die Kosten stiegen von den ursprünglich geplanten 240 Millionen auf rund 400 Millionen Euro. Auch die Sanierung der Neuen Nationalgalerie kostete den Steuerzahler am Ende 140 statt 100 Millionen Euro. Und auch das Museum der Moderne am Kulturforum wird viel teurer als gedacht, nämlich bis zu 450 Millionen Euro. Bauende soll 2026 sein.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.