Baustart am Plattenbaukomplex
Turmkräne über dem Haus der Statistik
Die Pioniernutzer sind bereits umgezogen. Jetzt hat am Haus der Statistik der offizielle Baustart begonnen. Bis 2024 sollen dort Verwaltung, Soziales und Kultur einziehen.
Entkernt und schadstoffsaniert ist das Haus der Statistik schon. Jetzt geht der Generalübernehmer „Arge Haus der Statistik“ im Auftrag der landeseigenen Berliner Immobilienmanagement (BIM) GmbH die eigentliche Baumaßnahme im Plattenbaukomplex am Alexanderplatz an.
Im ersten Bauabschnitt wird das Baufeld umzäunt und die Baustelle für die spätere Logistik vorbereitet. Baucontainer und Zufahrten für die LKW folgen. Ab Juni drehen sich dann zwei große Turmkräne über dem Haus der Statistik. Die schadstoffbelasteten Fassadenelemente werden demontiert – zuerst an der Otto-Braun-Straße und ab Herbst am Gebäudeteil an der Karl-Marx-Allee. Im Hinterhof geht es dann ab Juli mit Tiefbau- und Rohrleitungsarbeiten weiter. Dort werden unter anderem unterirdische Rigolen für die Regenwasserversickerung gebaut.
Im Spätsommer vergrößert sich die Baustelle. Ein dritter Turmdrehkran wird aufgestellt, und am Haus A beginnen die Tiefbauarbeiten und die Betonsanierung des Gebäudes. Im September werden dann die neuen Brüstungselemente montiert und die „Werkstatt“ der Pioniernutzer „Zusammenkunft Berlin“ an der Karl-Marx-Allee zurückgebaut. Zu Spitzenzeiten werden etwa 500 Bauarbeiter am Haus der Statistik beschäftigt sein. „Kontinuierlich wird sich die Ecke Otto-Braun-Straße und Karl-Marx-Allee verändern“, sagt BIM-Geschäftsführer Sven Lemiss. Bis 2024 werden dort „moderne Büro- und Verwaltungsflächen sowie soziokulturelle Räume entstehen.“ Die Energieversorgung soll künftig klimafreundlich über eine Abwasserwärmenutzung erfolgen.
Konkret sind gut 80 Prozent der Fläche für das Finanzamt Mitte und die BIM vorgesehen. 20 Prozent sollen soziokulturell genutzt werden. Dazu baut die WBM im gesamten Quartier 300 neue Wohnungen.
Das Haus der Statistik war zu DDR-Zeiten Sitz der Zentralverwaltung für Statistik. Nach der Wende zogen das Bundesstatistikamt (Außenstelle) und die Stasi-Unterlagenbehörde ein. Ab 2008 stand die riesige Immobilie leer. 2017 erwarb dann das Land Berlin den Komplex. Pioniernutzungen folgten.
Für die anstehenden Baumaßnahmen haben die Pionierprojekte die Erdgeschossflächen bereits geräumt. Sie sind in benachbarte Straßen umgezogen und nennen sich jetzt „Alexis“ (Alexanderplatz) als Ort für Kunst und Kultur mit Bühne, „Otto“ (Otto-Moll-Straße) als „soziales Dorf“ mit Gemeinschaftsküche und Kino sowie „Karla“ (Karl-Marx-Allee) als Kultur- und Arbeitsraum mit Garten.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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