Unbekannte klauen im BND-Neubau Wasserhähne

War die Flutung der BND-Baustelle an der Chausseestraße womöglich ein Sabotageakt? | Foto: Dirk Jericho
  • War die Flutung der BND-Baustelle an der Chausseestraße womöglich ein Sabotageakt?
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Mitte. Deutschlands geheimste und angeblich auch am besten gesicherte Baustelle an der Chausseestraße ist erneut in die Schlagzeilen geraten. In dem gigantischen Neubaukomplex für den Bundesnachrichtendienst (BND) haben Unbekannte einen riesigen Wasserschaden verursacht.

Im Internet wird unter Hashtags wie #bndleaks (BND-Leck) oder #watergate heftig gewitzelt über die erneute Panne beim eine Milliarde Euro teuren Neubau der Geheimdienstzentrale. "Das ist die perfekte Welle" twitterte zum Beispiel Oliver Höfinghoff, Mitglied der Piratenfraktion im Abgeordnetenhaus. Andere spötteln mit Bemerkungen wie "Läuft doch beim BND!", "Lizenz zum Fluten" oder "Zahlreiche undichte Stellen beim BND" Die Polizei war am 3. März mittags zur Baustelle gerufen worden. In den oberen Stockwerken des 30 Meter hohen Büroriesen waren die Wasserhähne geklaut worden. Hunderttausende Liter Wasser sickerten durch die Etagen bis in die Keller und richteten einen Millionenschaden an. Die Kripo ermittelt daher auch nicht wegen Diebstahls, sondern wegen "Zerstörung von Bauwerken", wie eine Polizeisprecherin sagt. Ein politisch motivierter Anschlag wird nicht ausgeschlossen. Ermittelt wird aber auch, ob möglicherweise eine der vielen Handwerksfirmen, die auf dem Gelände arbeiten, den Neubau geflutet hat. Wurden vielleicht Rechnungen nicht bezahlt? "Die polizeilichen Ermittlungen laufen, interne Gutachter ermitteln derzeit die Schadenhöhe", sagt Sandra Schrei. Die Sprecherin des Bundesamtes für Raumordnung (BBR), das den BND-Neubau errichtet, wollte keine Angaben dazu machen, ob der Wasserschaden die Fertigstellung weiter verzögert.

Beim BND-Bau war es bereits mehrfach zu gravierenden Pannen gekommen. So mussten 2012 etliche Kilometer Lüftungsrohre wieder rausgerissen werden, weil sie fehlerhaft eingebaut wurden. Ein Jahr zuvor wurde bekannt, dass auf der hermetisch abgeriegelten und streng bewachten Baustelle geheime Baupläne geklaut wurden.

Die Bauarbeiten auf dem Gelände des früheren Stadions der Weltjugend begannen im Oktober 2006. Die 4000 BND-Agenten sollten ihre Büros 2016 beziehen. Dieser Termin ist wegen des Wasserschadens sicher nicht mehr zu halten.

Mehr Informationen gibt es unter www.bbr.bund.de
Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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