Verdichtung
Verdichtung im Heinrich-Heine-Block - Schmidstr. 6

Gebäude der Druckerei in der Schmidstr.  | Foto: Jörg Simon
  • Gebäude der Druckerei in der Schmidstr.
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Sie kennen die ehemalige Druckerei in der Schmidstr. in Mitte? Gelegen zwischen vier Kinder- und Jugendeinrichtungen, zahlreichen Spielplätzen? 

Dort plante der Bezirk Mitte ein Stadtteilzentrum. Doch wie beim Rundgang durch das Sanierungsgebiet Nördliche Luisenstadt kürzlich zu erfahren war, hat der Grundstücksteigentümer nicht an den Bezirk verkauft, so dass aus diesem guten Plan nichts wird. 

Was heißt das für uns Bewohner des Heinrich-Heine-Blocks? 

Keine Bürgerbeteiligung beim Bau des/der Gebäude, Verdichtung des Blockinneren (die "großartige" Verdichtung der WBM Mitte haben sicher alle vor Augen) und Verlust einer Einrichtung, die für uns Bewohner des Heinrich-Heine-Viertels sicher gut gewesen wäre. Denn mit derartigen Einrichtungen für die Anwohner sieht es dünn in unserem Viertel aus. Sehr wenige Arztpraxen, kaum Angebote für Senioren und Pflegebedürftige, Treffpunkte für Jugendliche, Vereine, Organisationen und dergleichen mehr. Viele Spielplätze haben wir. Glücklicherweise. Weitere Umbauten, Renovierungen und dergleichen sind bei den vorhandenen Einrichtungen für Kinder geplant bzw. in Umsetzung. Siehe zum Beispiel "Ottokar". 

Offen ist auch noch, wann das Bauvorhaben der WBM in der Köpenicker Str. auf den dortigen Parkplätzen gegenüber dem HKW Mitte beginnen wird. 

Der Block füllt sich. Das Blockinnere ist nur über zwei Straßen erreichbar, die auch noch verengt wurden. Die kleine Straße ab Annenstr. bis Schmidstr. Höhe U-Bahnhof plant das Bezirksamt auch umzubauen. Breite Gehwege beidseits und Einbahnstraße. Was bleibt ist die Zufahrt vom Michaelkirchplatz. Mir kommt das wie eine große Mausefalle vor. Grün wird reduziert, freie Flächen werden weniger. Enge kommt hinzu. Weiterhin ist das Angebot mit Versorgern, Dienstleistern, Arztpraxen gering. 

Noch wissen wir nicht, wer dort bauen wird und wie. Doch den Denkanstoß möchte ich Ihnen allen geben. Beantragt ist lt. Bauantragsliste 2018 (Seite 4) ein 10 und ein 5-Geschosser. 

Zur Erläuterung für Ortsfremde: Der Heinrich-Heine-Block ist durch die Köpenicker Str., Michaelkirchstr., Annenstr. und Heinrich-Heine-Str. begrenzt. 

2016 wurde ein Blockentwicklungskonzept vom Bezirksamt Mitte aufgestellt. Wie es mit diesem weitergeht, ist unbekannt. Anfragen an das Bezirksamt Mitte wurden bisher seit Monaten nicht beantwortet. Das Blockentwicklungskonzept finden Sie hier: Bezirksamt Mitte Stadtentwicklungsamt Blockkonzept

Überall in Berlin engagieren sich die Anwohner für Ihr Umfeld, sind aktiv bei der Gestaltung und versuchen auch, manche Sachen zu verhindern. Es geht nicht darum, Wohnungsbau zu verhindern, Parkplätze zu schützen und dergleichen mehr. Doch es geht darum, Wohnen für alle bezahlbar zu machen und Lebensqualität zu erhalten. Das alles ist bei einem privaten Investor fraglich. 

Als Bewohner des Heinrich-Heine-Blocks müssen wir uns daher die Frage stellen: Wollen wir versuchen, uns bei der weiteren Gestaltung des Blockinneren zu engagieren? Oder nehmen wir es hin, wie es kommt?

Fragen, die sich jeder Anwohner hier stellen sollte. Wo geht die Reise hin?

Autor:

Jörg Simon aus Mitte

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