Via Tunnel zur Kuppel: Architektenwettbewerb für neues Besucherzentrum vor dem Reichstag gestartet

Jetzt ist die Personenkontrolle in Containern vor dem Reichstagsgebäude. | Foto: Dirk Jericho
5Bilder
  • Jetzt ist die Personenkontrolle in Containern vor dem Reichstagsgebäude.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Mitte. Die hellgrauen Container direkt vor dem Reichstagsgebäude sollen verschwinden. Sie wurden nach Terrorwarnungen Ende 2010 aufgestellt, um die Besucher wie im Flughafen zu checken.

Der Ältestenrat des Bundestages hat jetzt nach einer Machbarkeitsstudie beschlossen, an der Scheidemannstraße ein neues Besucher- und Informationszentrum (BIZ) zu errichten. An der Stelle steht bisher der Berlin-Pavillon mit Souvenirshop, Restaurant und Toiletten sowie der Anmeldecontainer für den Kuppelbesuch. Die Gäste müssen nach der Anmeldung schräg über die Straße zu den Scannerstationen in der optisch unschönen Containeranlage vor dem berühmten Parlamentsgebäude auf dem Platz der Republik.

Künftig werden die Besucher nach Registrierungen und Sicherheitschecks durch einen Tunnel unter der Scheidemannstraße und der Reichstagswiese zum Westportal geführt.

Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) hat soeben einen Architektenwettbewerb für den Neubau des Besucher- und Informationszentrums gestartet. Im November 2016 will eine Jury das Siegerprojekt des zweiphasigen Planungswettbewerbs bekanntgeben. Die Kostenobergrenze für den Bau hat der Ältestenrat auf 150 Millionen Euro festgelegt. Die Architekten sind aufgerufen, ein Gebäude mit 6600 Quadratmetern Bruttogeschossfläche zu entwerfen, das sich in das Gartendenkmal Tiergarten einfügt. Das BIZ wird aber mehr als ein Pavillon für Sicherheitskontrollen. In dem Haus soll es zum Beispiel Ausstellungen zur Arbeit des Parlamentes, Räume für Seminare oder Diskussionsveranstaltungen sowie ein Restaurant geben. Den Reichstag besuchen jedes Jahr rund zweienhalb Millionen Touristen und Berliner.

Die Baracken waren nur als Notlösung gedacht, bis es eine endgültige Entscheidung gibt. Pläne für ein oberirdisches Bauwerk als dauerhafte Lösung vor dem Baudenkmal Reichstagsgebäude hatte der Senat abgelehnt, weil das Besucherzentrum den Blick auf das imposante Gebäude verstellt hätte. Als Ergebnis der Diskussionen wurde das BIZ schließlich an den Rand des Tiergartens gerückt. Es gab auch Pläne für ein unterirdisches Bauwerk mit mehr Räumen als jetzt konzipiert. Vor dem Washingtoner Kapitol in den USA gibt es ebenfalls ein unterirdisches Besucherzentrum auf drei Etagen, in dem sich Touristen Filme und Ausstellungen anschauen können. Die Kellerlösung wurde schließlich wieder aufgrund immenser Kosten verworfen. Ein großes unterirdisches Bauwerk unter der Reichstagswiese ist schwer und nur mit sehr viel Aufwand zu realisieren, weil unter dem Platz der Republik Züge, S-Bahnen und die U55 fahren. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 556× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 842× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 819× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.197× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.