Wasserbetriebe spendieren Berlin neue Trinkbrunnen
Wunschbrunnen heißt der Wettbewerb, bei dem jeder im Internet für seinen Brunnen abstimmen kann. Die fünf Brunnen mit den meisten Stimmen werden im Sommer gebaut. Die Abstimmung läuft nur noch bis zum 31. Dezember.
In Mitte könnte am Spittelmarkt südlich der Leipziger Straße direkt am U-Bahn-Eingang eine Sprudelsäule stehen. Doch bisher haben erst 530 Leute für den Spittelmarkt-Trinkbrunnen geklickt. Das Ranking führt der Platz vorm Schloss Charlottenburg (7712 Stimmen) an, gefolgt vom Elcknerplatz am S-Bahnhof Köpenick und dem Rathenauplatz in Schöneweide. Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) rührt auf seiner Facebookseite die Trommel für die Online-Abstimmung.
Seit Mai sprudelt bereits im Kleinen Tiergarten am U-Bahnhof Turmstraße ein neuer Trinkbrunnen der Wasserbetriebe. "Jetzt besteht die Chance, dass im nächsten Jahr am Spittelmarkt ein weiterer Brunnen gestiftet wird", ruft Spallek zum Klicken auf der Seite www.ohneunslaeuftnix.de/wunschbrunnen auf.
In Berlin stehen bisher 22 öffentliche Trinkbrunnen. Es gibt ältere Modelle, die sogenannten Kaiserbrunnen, und die 105 Zentimeter hohen Aluminium-Säulen, die der Berliner Designer Marcus Botsch entwickelt hat. Das erste Exemplar bietet seit 2010 am Joachimsthaler Platz am Kudamm schnelle Erfrischung, weitere kamen seither am Zoo, im Park am Gleisdreieck und an der Weserstraße in Neukölln dazu.
Die Trinkbrunnen sind direkt an das Trinkwassernetz angeschlossen und sprudeln permanent. Bisher haben die Wasserbetriebe die meisten Trinkbrunnen finanziert. BWB-Sprecher Stephan Natz möchte, dass Firmen oder Geschäftsleute noch mehr Trinkbrunnen finanzieren und so die Lebensqualität erhöhen. "In Wien gibt es über 700 Trinkbrunnen, in Berlin gerade mal 20", so Natz. Für ihn bedeuten die Wasserspender eine höhere Lebensqualität. Die Trinkbrunnen seien auch ein Imagefaktor für die Wasserbetriebe, um auf die hohe Qualität des Berliner Wassers hinzuweisen. "Wir verdienen daran nichts", so der Sprecher.
Der Brunnen selbst kostet etwa 5000 Euro. Inklusive Anschluss und Tiefbau kommen schnell 10 000 Euro zusammen. Kostenintensiv sind vor allem Betrieb und Wartung. Die Wasserbetriebe lassen die Trinkbrunnen 14-tägig säubern und die Wasserqualität im Labor überwachen. Etwa zwei Kubikmeter Wasserverbrauch schlagen täglich zu Buche. Die Trinkbrunnen sprudeln ununterbrochen von April bis Oktober.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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