Gropiushaus ist jetzt kommunal
WBM und Degewo kaufen zusammen 615 Wohnungen
Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte hat an der Liebigstraße in Friedrichshain 107 Wohnungen gekauft. Das Gropiushaus in Neukölln übernahm die Degewo.
Zwei landeseigene Wohnungsbaugesellschaften haben weitere Mietwohnungen von privaten Eigentümern aufgekauft. WBM und Degewo erwarben als Bietergemeinschaft bei einem Veräußerungsverfahren insgesamt 615 Wohnungen aus dem Portfolio der Orlando Real Berlin GmbH. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart, heißt es. Die WBM kaufte 107 Wohnungen an der Liebigstraße 4b bis 11 in Friedrichshain und will damit nach eigenen Angaben bezahlbaren Wohnraum auch in der Innenstadt sichern. "Gleich nebenan haben wir in der Liebigstraße 2A bis 3C erst 2019 zwei neue Stadthäuser mit 55 Wohnungen errichtet", so WBM-Geschäftsführerin Christina Geib. Die aktuelle Akquisition passe dazu ausgezeichnet. Die sechsgeschossige Wohnanlage an der Liebigstraße stammt aus dem Jahr 1985.
Das Gropiushaus in der Neuköllner Gropiusstadt mit 508 Wohnungen wiederum gehört jetzt der Degewo. Das hufeneisenförmige und markante Gropiushaus ist das einzige Werk des Architekten Walter Gropius in der Großsiedlung und steht unter Denkmalschutz. Der Ankauf sei ebenso wie die aktuellen Neubauaktivitäten der Degewo am Friedrich-Kayßler-Weg und die Sanierungsarbeiten an anderen Häusern "ein klares Bekenntnis zu diesem Stadtteil", sagt Degewo-Vorstand Sandra Wehrmann.
Der WBM gehören mehr als 31 000 Mietwohnungen und Gewerbeflächen in Mitte und Friedrichshain. Bis 2026 will die WBM ihren Bestand durch Neubau und Ankauf auf rund 39 000 Wohneinheiten erweitert. Neue Stadtquartiere hat das Landesunternehmen beispielsweise in Spandau gebaut. Dazu gehören das "Waterkant" und die "Pepitahöfe". In Mitte entwickelt die WBM mit Land und Bezirk das ehemalige Haus der Statistik und in Kreuzberg das Quartier "Rathausblock Kreuzberg" (Dragonerareal). Weitere Stadtquartiere entstehen in Mitte am Molkenmarkt.
Die Degewo bewirtschaftet fast 75 000 Wohnungen in Berlin und erweitert ihren Bestand nach eigenen Angaben jährlich um 1500 Wohnungen – ebenfalls durch Neubau und Ankauf.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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