Pergamonmuseum schließt
Zweiter Bauabschnitt auf der Museumsinsel beginnt im Oktober
Das Pergamonmuseum wird im Oktober für dreieinhalb Jahre komplett geschlossen. Der Nordflügel mit dem Pergamonaltar soll ab 2027 wieder zugänglich sein. Andere Teile des Museums öffnen aber voraussichtlich erst deutlich später.
Der Nordflügel und der Mittelteil des Museums mit dem Pergamonsaal werden bereits saniert. Ihre Fertigstellung ist für 2025 geplant, mit der Wiedereröffnung wird im Frühjahr 2027 gerechnet. Nun folgt im zweiten Bauabschnitt der Südflügel des Pergamonmuseums. Das teilten jetzt die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung mit. Damit ist das Museum ab dem 23. Oktober komplett geschlossen. Erst 2037 soll das gesamte Museum wieder geöffnet sein.
Der Südflügel ist laut Stiftung in einem schlechten Bauzustand, was Auswirkungen auf die Standsicherheit des Gebäudes und auf die Sicherheit der Exponate habe. Akuter Sanierungsbedarf bestehe unter anderem wegen der „starken Durchfeuchtung des Bauwerks an Fassaden und Dächern“ als Folge alter Kriegsschäden, aber auch aufgrund der „völlig unzureichenden Instandsetzungen“ bis zur Wiedervereinigung. Völlig veraltet sind demnach auch die technischen Anlagen. Der Südflügel beherbergt das Museum für Islamische Kunst, das Vorderasiatische Museum und den zur Antikensammlung gehörenden Miletsaal. Die Sammlungen beziehungsweise einzelne Exponate sollen während der Sanierung ins benachbarte Pergamon-Panorama ausweichen oder in anderen Museen zu sehen sein. Die Dauerausstellung des Vorderasiatischen Museum geht ab dem Winter als virtueller Rundgang online. Das Museum für Islamische Kunst zieht in den Nordflügel. Das Aleppo-Zimmer, die Mschatta-Fassade und die Alhambra-Kuppel werden während der Schließzeit restauriert.
Die Sanierungs- und Baukosten für den zweiten Abschnitt belaufen sich den Angaben zufolge auf rund 722 Millionen Euro. Zusätzlich sind rund 296 Millionen Euro für Risiken und steigende Baupreise kalkuliert. Der erste Bauabschnitt hat 489 Millionen verschlungen. Damit kostet die Sanierung des denkmalgeschützten Museums in der Summe 1,5 Milliarden Euro. Zur zweiten Bauphase gehören auch der Neubau eines vierten Flügels, die Außenanlagen und die Brücke über den Kupfergraben (Pergamonsteg).
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.