Hebammen werden Akademiker
64 Studentinnen beginnen Bachelorstudium an der Charité
Im Oktober haben 64 Studentinnen ein Bachelorstudium der Angewandten Hebammenwissenschaft begonnen. Erstmals werden Hebammen nicht ausgebildet, sondern in einem Hochschulstudium qualifiziert.
Die Geburtshelferinnen erlangen über insgesamt sieben Semester „fachliche und personale Kompetenzen, um einer wissenschaftsgeleiteten, ganzheitlichen und selbstständigen Hebammentätigkeit im stationären oder ambulanten Bereich nachgehen zu können“, heißt es. „Der Beruf der Hebamme ist akademisiert. Das bedeutet, dass es nun kein klassischer Ausbildungsberuf mehr ist, sondern ein primärqualifizierendes Studium benötigt wird, um Hebamme zu werden“, sagt Professorin Julia Leinweber, die den neuen Studiengang leitet. Dadurch solle diese „wichtige Tätigkeit weiter professionalisiert werden“.
Mit dem Bachelorstudiengang will die Charité auch mehr Frauen für den Hebammenberuf gewinnen. Vivantes und Charité stellen die Praxisplätze zur Verfügung. Die Studentinnen haben den theoretischen Teil wie etwa Vorlesungen an den Uni-Orten der Charité. Die „berufspraktischen Studienphasen“ wie zum Beispiel im Kreißsaal oder in der Neonatologie finden in der Charité und bei Vivantes sowie bei kooperierenden niedergelassenen Hebammen und in hebammengeleiteten Geburtshäusern und Einrichtungen statt.
Die Absolventinnen des Hebammenstudiums sind Expertinnen rund um Schwangerschaft und Geburt und darüber hinaus. In unterschiedlichen Modulen erlernen die Studierenden unter anderem, Frauen und ihre Familien durch physiologische Prozesse während der Schwangerschaft und Geburt, des Wochenbettes und der Stillzeit zu begleiten, heißt es. Eine bedeutende Rolle im Studium nehme das wissenschaftliche Arbeiten ein, damit die angehenden Hebammen „später komplexe Betreuungsprozesse wissenschaftsbasiert planen, steuern und gestalten können – auch unter Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeit, Qualität und rechtlichen Rahmenbedingungen“.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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