80 Jahre danach
Abgeordnetenhaus erinnert mit Ausstellung an die Wannseekonferenz

Anlässlich des 80. Jahrestages der Wannseekonferenz wird im Abgeordnetenhaus, Niederkirchnerstraße 5, die Ausstellung „Wir! Sind! Hier!“ gezeigt.

Die Installation ist ein „ein fotografisches Dennoch“, heißt es. Überlebende der Shoa und ihre Nachfahren geben dem Betrachter auf großen Ausstellungstafeln ihre Gedanken zur Wannseekonferenz und zur Zukunft mit. Dem gegenübergestellt werden Porträts der Täter mit historischer Erklärung der Tatbeteiligung.

Auf der Wannseekonferenz am 20. Januar 1942 haben 15 hochrangige Vertreter der Naziregierung und der SS-Behörden die systematische Ermordung von elf Millionen Juden geplant und koordiniert. Beim Arbeitsfrühstück in der Villa Minoux am Wannsee wurde unter Vorsitz von SS-Sicherheitschef Reinhard Heydrich der Holocaust als „Endlösung der Judenfrage“ im Detail organisiert. Die Villa ist heute eine Gedenkstätte. Die Installation wird zum ersten Mal im Abgeordnetenhaus ausgestellt und geht danach auf die Reise in die Welt, um weitere Überlebende zu porträtieren.

Die Installation zeigt den symbolischen Konferenztisch und das Dokument, das penibel auflistet, aus welchen Ländern Europas die elf Millionen Menschen stammen, die man möglichst effizient ermorden will. Die Stühle der Täter sind leer. Um den Konferenztisch herum stehen die Ganzkörperportäts einiger Überlebender. Bilder von Menschen, die nach dem Willen der Täter schon seit mehr als 75 Jahren tot sein sollten. Sie blicken auf die leeren Stühle und das Protokoll, das ihre Ermordung vorsieht. Die Porträts der Überlebenden wurden mit der weltweit nur einmal existierenden, begehbaren Imago-Camera gemacht, die Fotografien ohne Linsen und ohne Negativ auf speziellem Umkehrfotopapier fertigt.

Weitere Informationen zur Installation des gemeinnützigen Berliner Wissenschaftsträgers History & Documentation gibt es auf www.wsh2022.de.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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