Zoologie in Bildern
Ausstellung im Tieranatomischen Theater mit historischen Tierzeichnungen

Wandtafel Bärtierchen: Bärtierchen sind mit einer Größe von nur 0,05 bis 1,2 Millimetern die kleinsten bekannten Vielzeller. Sie kommen im Meer bis in die Tiefsee vor, besiedeln das Süßwasser. | Foto: Humboldt-Universität zu Berlin, Lebenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Biologie/Vergleichende Zoologie
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  • Wandtafel Bärtierchen: Bärtierchen sind mit einer Größe von nur 0,05 bis 1,2 Millimetern die kleinsten bekannten Vielzeller. Sie kommen im Meer bis in die Tiefsee vor, besiedeln das Süßwasser.
  • Foto: Humboldt-Universität zu Berlin, Lebenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Biologie/Vergleichende Zoologie
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„Zoologie in Bildern. Die Wandtafeln der Zoologischen Lehrsammlung“ heißt eine Ausstellung der Humboldt-Uni (HU) im „Trichinentempel“, die am 31. Mai eröffnet wird.

Bis zum 5. Oktober werden in dem einzigartigen Gebäude auf dem Campus Nord an der Philippstraße 13 Wandtafeln der Zoologischen Lehrsammlung aus dem 19. und 20. Jahrhundert gezeigt. Mit diesen aufwändig illustrierten Wandtafeln zeigten die Professoren ihren Studenten die äußere Gestalt und Anatomie der Tierwelt. Bärtierchen, Kopffüßer und Co. wurden künstlerisch und wissenschaftlich präzise mal in sanftem Pastell, mal in kontrastreichen Farben in Szene gesetzt.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Schulen und Universitäten in der Lehre eingesetzt, offenbart sich in den Wandtafeln der spezifische biologische sowie künstlerische Blick auf die tierische Anatomie und Morphologie im Spiegel der jeweiligen Zeit. Sie bilden eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst, da sie in enger Zusammenarbeit von Forschung und Grafik gestaltet wurden. Die Ausstellung beleuchtet nicht nur wissenschaftliche Perspektiven auf Tierkörper und ihre Entwicklung und Klassifikation, sondern auch künstlerische Techniken wie Lithographie, Tusche- oder Stiftzeichnung, mit denen diese ins Bild gesetzt wurden.

Begehrter Sammelobjekte

Die Chronologie der Wandtafeln zeigt, wie sich die Art und Darstellung zoologischen Wissens im Laufe der Zeit verändert haben. Im 19. Jahrhundert wurden die Tiere in naturnahen Bildern gezeigt, die detailreich anatomische Zusammenhänge illustrierten. Im 20. Jahrhundert dagegen wurden zoologische Darstellungen in zunehmenden Maße schematisiert und ihre "Gegenstände" auf das Wesentliche reduziert. Zeithistorische Zusammenhänge und Vergleiche ergeben sich auch bei der Gegenüberstellung von Wandtafeln aus der HU in Ost-Berlin und der Freien Universität (FU) in West-Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg.

Zoologische Wandtafeln wurden entweder bei kommerziellen Anbietern erworben oder an den zoologischen Instituten Berlins als Unikate gefertigt und stießen in ihrer jeweiligen Zeit auf großes Interesse. Heute sind sie begehrte Sammelobjekte, die teilweise hohe Marktpreise erzielen.

Das Tieranatomische Theater der Humboldt-Universität ist nach seiner umfassenden Sanierung zwischen 2005 und 2012 Ausstellungs- und Veranstaltungsort. Das Gebäudeensemble wurde 1789 von Carl Gotthard Langhans im Auftrag von König Friedrich Wilhelm II. gebaut. Das Haus mit seiner Kuppel und dem gestuften Hörsaal darunter war das Herzstück der neu gegründeten Tierarzneischule. Der "Trichinentempel", wie der Kuppelhörsaal auch genannt wird, ist ein architektonisches Kleinod und das älteste erhaltene akademische Lehrgebäude Berlins.

Die Ausstellung „Zoologie in Bildern“ wurde kuratiert von Professor Gerhard Scholtz, Professor für Vergleichende Zoologie am Institut für Biologie der Humboldt-Universität. Sie ist bis zum 5. Oktober dienstags bis sonnabends von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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