Die Mauer steht wieder!
Beeindruckende Bildmontagen von Alexander Kupsch

Die Bildmontage zeigt den früheren Grenzübergang Invalidenstraße. Heute herrscht dort reger Autoverkehr, und die Tram verbindet den Ortsteil Mitte mit Tiergarten.  | Foto: Polizeihistorische Sammlung Berlin/Alexander Kupsch
  • Die Bildmontage zeigt den früheren Grenzübergang Invalidenstraße. Heute herrscht dort reger Autoverkehr, und die Tram verbindet den Ortsteil Mitte mit Tiergarten.
  • Foto: Polizeihistorische Sammlung Berlin/Alexander Kupsch
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30 Jahre nach dem Fall der Mauer erinnert das Deutschland Archiv der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) vom 9. bis 30. November mit einer Ausstellung im Lichthof Ost der Berliner Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, an das Bauwerk, das die Stadt über 28 Jahre lang teilte.

Mitten auf der Invalidenstraße, auf der Sandkrugbrücke vor dem heutigen Wirtschaftsministerium, steht wieder das Grenzhäuschen. Darauf fährt eine M8-Tram zu. Das Foto ist von der Westseite fotografiert; rechts steht ein Schild mit der Aufschrift „Achtung! Sie verlassen nach 80 m West-Berlin“. Eine moderne Tram am Grenzübergang Invalidenstraße? Die Ausstellung „Die Mauer – sie steht wieder!“ zeigt 30 Bildmontagen, die aus historischen Aufnahmen der Berliner Mauer der Polizeihistorischen Sammlung Berlin und aus aktuellen Fotos derselben Orte collagiert wurden. Dazu hat sich der Berliner Fotograf und Designer Alexander Kupsch auf eine Spurensuche entlang des Verlaufs der ehemaligen innerstädtischen Grenze begeben, um genau diese Orte zu identifizieren und aus derselben Perspektive neu aufzunehmen.

Durch fotografische Überblendungen überträgt Alexander Kupsch den Blick aus der Vergangenheit in die Gegenwart. Wo heute der Verkehr fließt, Neubauten stehen und sich Passanten von Ost nach West bewegen, versperren plötzlich wieder Beton, Stacheldraht und Panzersperren den Weg. Plötzlich steht hinter dem Reichstag wieder die Mauer. Dahinter erkennt man das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, das 2003 als dritter Parlamentsneubau im Regierungsviertel eingeweiht wurde. An der Bernauer Straße steht ein Mopedfahrer aus der „Jetztzeit“ plötzlich vor einer gemauerten Wand auf dem Kopfsteinpflaster der Swinemünder Straße.

Die Bildmontagen zeigen, wie der Mauerbau ab 1961 die Stadt verändert hat. Alexander Kupsch ist der Frage nachgegangen, was es für das Leben und den Alltag bedeuten würde, wenn die Mauer plötzlich wieder da wäre. Er konfrontiert die Ausstellungsbesucher mit der Mauer, die scheinbar wieder existiert. Die Ausstellung „soll zur Auseinandersetzung mit der Geschichte anregen, in einer Zeit, wo an anderen Orten dieser Welt das Thema Mauerbau wieder auf der Tagesordnung steht“ heißt es.

Auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung gibt es unter bpb.de/294389 alle Informationen zur Ausstellung. Ein Trailer zeigt beeindruckend, wie die historischen Fotos mit den heutigen gemischt wurden. Dort gibt es auch Bilder vom Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße. Die Bildserie mit 30 Motiven startet in Wilhelmsruh und führt quer durch die Stadtmitte bis nach Treptow. Die Ausstellung im Lichthof der Humboldt-Universität ist montags bis freitags von 9 bis 21 Uhr und sonnabends von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Infos auch unter https://gruss-aus-berlin.com.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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