Berufseinstieg im Ausland vorbereiten
Es klingt nach einem großen Abenteuer: Nach der Ausbildung oder dem Studium den Berufseinstieg im Ausland wagen. So lernen Berufsanfänger nicht nur eine Kultur von Grund auf kennen - sie haben hinterher auch einen Hingucker im Lebenslauf. Doch wer sich so etwas traut, sollte den Einstieg sorgfältig vorbereiten.
"Ich bin immer wieder überrascht, wie viele Absolventen glauben, mit Englisch durchzukommen", sagt Heike Stoof-Sasse von der zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit. Die Landessprache des Gastlandes zu lernen, sei Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Start. Sie empfiehlt als Anfangslevel das Sprachniveau B1, optimal wäre allerdings B2 und höher.
Da kann auch Daniel McCormack nur empfehlen. Vor zwei Jahren trat er seinen ersten Job in Belgien an. Er arbeitet als Geschäftsführer der Johanniter International. Steuererklärung auf Französisch und das belgische Krankenversicherungssystem verstehen: Am Anfang war das nicht leicht.
Doch für die Karriere kann so ein Auslandsaufenthalt durchaus von Vorteil sein: Wer bei international ausgerichteten Unternehmen arbeiten möchte, kann damit seine Flexibilität unter Beweis stellen. Hinzu kommt: "Berufseinsteiger sind in der Regel jung und ungebunden", sagt Karrierecoach Angela Schütte.
Um nach Stellen im Ausland zu suchen, empfiehlt Karrierecoach Schütte, die Deutschen Auslandshandelskammern in den Wunschländern zu konsultieren. So können Bewerber Organisationen und Unternehmen ausfindig machen, die sich in ihrer internationalen Ausrichtung auch nach Deutschland orientieren. Dort sind die Fähigkeiten der deutschen Bewerber möglicherweise besonders gefragt.
Auch bei der Bewerbung müssen Absolventen landestypische Eigenheiten beachten: In manchen Ländern sind Bewerbungsfotos nicht erlaubt. Oft braucht es keine Anlagen wie Zeugnisse - Anschreiben und Lebenslauf reichen aus.
In Luxemburg arbeiten, aber in Trier leben? Wer sein Berufsleben im Ausland beginnen, aber weiterhin in Deutschland leben möchte, kann nach einem Job in den Grenzregionen schauen. Das Kooperationsnetzwerk Eures der Europäischen Kommission fördert die Mobilität in Europa. Speziell in den Grenzregionen kümmert sich Eures um Menschen mit Fragen zur grenzüberschreitenden Beschäftigung.
Für Daniel McCormack war der Gang ins Nachbarland Belgien ein Glückstreffer - auch, weil es relativ nah an Deutschland liegt. "Ich kann regelmäßig meine Freunde und Familie besuchen und bin nicht nur einmal im Jahr dort." Seine Arbeit in Brüssel bereitet ihm große Freude. "Im Ausland zu leben und zu arbeiten - das gefällt mir sehr."
dpa-Magazin / mag
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.