Die Kindersuchmaschine „fragFINN“ wird zehn Jahre alt
„Mir gefällt das ganz gut und ich finde da auch eigentlich alles“, sagt Jasper. Zweimal wöchentlich nutzt der achtjährige Schüler „fragFINN“, um sich zu informieren, „was so in der Welt los ist“, Rätsel zu lösen und zu spielen. Die Suchmaschine bietet Kindern einen sicheren Surfraum im Internet. [/p]
Am 13. November wird zehnjähriges Jubiläum gefeiert. „fragFINN“ wurde 2007 gegründet und gehört zur Initiative „Ein Netz für Kinder“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Der Verein mit Sitz in der Beuthstraße nahe des Spittelmarkts finanziert sich durch viele große Unternehmen aus der Telekommunikations-, Internet- und Medienbranche.
Die Suchmaschine findet rund 5000 Seiten, deren Inhalte zuvor von Medienpädagogen geprüft und freigegeben werden. Das Angebot richtet sich an Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Eltern können zur Kontrolle die Suchmaschine als Startseite ihres Browsers festlegen oder die App herunterladen, wenn ihre Kinder zu Hause über ein Tablet im Internet surfen. Das Konzept von „fragFINN“ sieht zudem vor, dass Kinder als „FINNreporter“ auch Inhalte für andere Kinder erstellen.
Jasper Gerecke ist einer dieser neun Kinderreporter. Als solcher durfte er bereits Politiker wie den inzwischen ehemaligen Bundestagspräsidenten Norbert Lammert und Bildungsministerin Johanna Wanka interviewen. „Man trifft manchmal wichtige Leute“, sagt Jasper, der die Namen der beiden Politiker vor den Interviews nicht kannte. Die Interviewfragen übte er zu Hause ein. „Mein Papa war meine Testperson“, sagt er.
Einige seiner Mitschüler in der dritten Klasse finden das „ziemlich cool“, was er macht, andere dagegen eher langweilig. „Wenn ich das mit Freude mache, sehen andere Kinder, dass das Spaß macht, und interessieren sich eher dafür“, erzählt Jasper, der später mal Journalist werden möchte. Man müsse die Themen nur so erklären, dass alle Kinder sie verstehen.
Für die Politiker sind die Interviews mit den Kinderreportern auch eine Herausforderung. „Manche waren ganz schön aufgeregt, weil sie das nicht oft machen“, berichtet Medienpädagogin Carolin Maier. Sie ist eine von derzeit neun Mitarbeitern von „fragFINN“. Gemeinsam überprüfen sie alle sechs bis zwölf Monate sämtliche Internetseiten, die die Suchmaschine ausspuckt. Über einen Button können Kinder und Eltern auch einzelne Seiten mit bedenklichem Inhalt melden, die das Team dann umgehend überprüft und gegebenenfalls sperrt.
Eine Kindersuchmaschine sei „sehr wichtig, damit Kinder im Internet keine entwicklungsbeeinträchtigenden Dinge sehen“, erklärt Maier. Außerdem sei das Ziel von „fragFINN“, dass Kinder lernen, selbstständig im Internet zu recherchieren, sich zu informieren und – in Zeiten von „Fake News“ – Inhalte auch kritisch zu hinterfragen.
Das Angebot kommt an. Eine repräsentative Befragung des Marktforschungsinstituts „iconkids & youth“ im September ergab, dass knapp 90 Prozent der Kinder und Eltern die Suchmaschine mit „gut/sehr gut“ bewerten. Mehr als die Hälfte der befragten Kinder und deren Mütter kannten „fragFINN“ bereits. Daraus lässt sich prognostizieren, dass die Suchmaschine auch in Zukunft für die Erziehung von Kindern und deren Umgang mit dem Internet ein wichtiger Bestandteil sein dürfte. Weitere Informationen finden Sie unter <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://eltern.fragfinn.de/ueber-fragfinn/">https://www.fragfinn.de</a>. PH
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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