Impfangebot an Schulen: Präventionsbus der Charité ist das gesamte Schuljahr im Einsatz
Mitte.
Ab 4. September wird der Schulalltag hunderttausende Kinder und Jugendliche in Berlin wieder einholen. Nicht alltäglich ist dagegen ein neues Angebot der Charité. Sie hat von der Deutschen Bahn einen sogenannten Präventionsbus ausbauen lassen. Dieser wird das gesamte Schuljahr über in der Stadt präsent sein.
„Der Präventionsbus ist zum ersten Mal an Berliner Schulen unterwegs. Es gibt bundesweit nur ein Exemplar“, teilt die Charité auf Nachfrage mit. Die „rollende Arztpraxis“ wird jeweils mehrere Tage auf den Schulhöfen stehen und dann zur nächsten Schule weiterfahren.
Bundesweit wurden dieses Jahr bereits mehr als 900 Fälle von Masern gemeldet. Vor zwei Jahren waren es insgesamt knapp 2500, wovon allein die Hälfte in Berlin registriert wurde. „Grund dafür ist die häufig fehlende zweite Impfung, die für einen lebenslangen Schutz notwendig ist“, heißt in einer Mitteilung der Charité. Der Präventionsbus soll nun helfen, den Impfschutz zu verbessern. Er ist als Ergänzung zur Arbeit der Schulen, der Gesundheitsämter und der Kinder- und Jugendärzte gedacht. Vor Ort haben Kinder und Eltern im Präventionsbus die Möglichkeit, sich zu informieren und beraten zu lassen. Eine Impfung direkt im Bus ist auch ohne die Anwesenheit der Eltern möglich. Lediglich deren Zustimmung sowie der Impfausweis müssen vorgelegt werden.
An welchen Schulen der Bus bis Ende des Schuljahres 2017/2018 vorbeikommen wird, ist derzeit noch in Planung, teilt die Charité mit. Eltern sollen jedoch vorher schriftlich informiert werden, wenn der Bus an der Schule ihres Kindes zu Gast ist.
Unterstützt wird das Angebot vom Gesundheitsministerium. „Die Impflücken sind in Deutschland noch immer zu groß. Gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen fehlen wichtige Schutzimpfungen“, erklärt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. Schülern solle gezeigt werden, dass sie sich mit Impfungen nicht nur selbst schützen, sondern auch Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen, so Gröhe weiter.
Ärzte der Charité sollen daher als Fachexperten in Zusammenarbeit mit den Schulen auch am Unterricht mitwirken. ph
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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