Unterricht für Mathelehrer
Jährlich 60 Schulen können an der Fortbildung teilnehmen
Das Deutsche Zentrum für Lehrkräftebildung Mathematik (DZLM) will mit dem Programm „QuaMath“ ab nächstem Schuljahr „die fachdidaktische Qualität des Mathematikunterrichts in allen Schulstufen nachhaltig verbessern, um so die Quoten zum Erreichen der Mindest- und Regelstandards zu steigern“, wie die Schulverwaltung mitteilt.
Das bundesweite Fortbildungsprogramm für Lehrer „QuaMath – Unterrichts- und Fortbildungsqualität in Mathematik entwickeln” wurde von der Kultusministerkonferenz (KMK) initiiert und mit der ersten QuaMath-Bundestagung Mitte September in Adlershof gestartet. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) ist derzeit amtierende KMK-Vorsitzende.
Bis zu 10 000 Schulen können bundesweit am Programm teilnehmen. Die Fortbildungen für Mathelehrer sollen zehn Jahre laufen. Ab dem Schuljahr 2024/2025 haben jährlich rund 60 Berliner Schulen aller Schulstufen die Möglichkeit, mit einem Team von jeweils drei Lehrkräften an diesem Programm teilzunehmen. Die Schulteams werden durch ausgebildete Multiplikatoren über mindestens zwei Jahre fortgebildet und vor Ort individuell beraten und begleitet. „Mit dieser KMK-Initiative verbindet sich die Erwartung einer grundlegenden Verbesserung des Unterrichts in der Mathematik, um erkannte Schwächen in der Vermittlung mathematischer Lerninhalte in einen Gewinn für alle Beteiligten umzuwandeln und in die Fläche zu tragen“, sagt die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch. Um den Mathematikunterricht zu verbessern, würden Lehrkräfte bei der Weiterentwicklung ihres Unterrichts langfristig unterstützt. In Berlin kümmert sich die iMINT-Akademie in Kooperation mit der Fortbildung Berlin um die Umsetzung des QuaMath-Programms.
Berlin hat beim letzten Bildungsmonitor 2023 des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) den vorletzten Platz belegt. Im aktuellen Ländervergleich schneiden erneut Sachsen, Bayern und Thüringen am besten ab. Allerdings sei auch in Sachsen und Thüringen das Niveau in den vergangenen zehn Jahren gesunken, so die Studienautoren vom IW. Schlusslichter sind Brandenburg, Berlin und Bremen. Das Bildungsniveau in Deutschland habe sich in den vergangenen zehn Jahren dramatisch verschlechtert, heißt es in der Erklärung zum 20. Bildungsmonitor der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). „Die Herausforderungen durch massive Zuwanderung haben leider auch viele Schulen überfordert. Die Länder müssen umsteuern und viel mehr in frühkindliche Bildung investieren. Wir brauchen eine Vorschulpflicht für alle, die nicht oder schlecht Deutsch sprechen“, sagte INSM-Geschäftsführer Thorsten Alsleben.
In Berlin fehlen etwa 1400 Lehrkräfte, obwohl es zum neuen Schuljahr mit rund 395.000 so viele Schülerinnen und Schüler gibt wie nie zuvor. Der Anstieg liegt auch an den vielen Ukraine-Flüchtlingen. Der Senat verbeamtet jetzt auch wieder Lehrer, um sie zu halten und den Job attraktiver zu machen. Jahrelang hatten sich viele sogenannte Laufbahnbewerber eher einen Job in einem anderen Bundesland gesucht, wo verbeamtet wird. Die Universitäten sollen auch mehr Plätze für ein Lehramtsstudium schaffen. An manchen Schulen ist nur nur noch jeder zehnte Lehrer mit echtem Lehramtsabschluss. Die anderen Lehrkräfte sind Seiten- und Quereinsteiger.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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