Zwischen Kirche, Staat und Stasi
Lesung und Gespräch über DDR-Knastpfarrer Eckart Giebeler

Am Donnerstag, 9. September, um 19 Uhr liest die Theologin Marie Anne Subklew aus ihrem im vergangenen Jahr erschienen Buch „Schattenspiel. Pfarrer Eckart Giebeler zwischen Kirche, Staat und Stasi".

Nach der Lesung gibt es ein Gespräch mit Jens Planer-Friedrich, Leiter der Bürgerberatung und Beratung öffentlicher Stellen beim Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB).

In der Einladung dazu heißt es: "Pfarrer Eckart Giebeler arbeitete von 1949 bis 1992 als evangelischer Gefängnisseelsorger in zehn Gefängnissen der DDR und nach 1990 im Land Brandenburg. Ab 1953 übte er seine seelsorgerliche Tätigkeit als Angestellter des Ministeriums des Innern der DDR aus und verpflichtete sich 1959 per Handschlag zur Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Als IM Roland schrieb er Berichte über Inhaftierte, besprach Tonbänder mit Informationen über Pfarrkonvente und Pfarrer-Kollegen und übergab dem MfS Dokumente, die nur zum innerkirchlichen Dienstgebrauch bestimmt waren. 1992 veröffentlichte Giebeler seine Autobiografie unter dem Titel ‚Hinter verschlossenen Türen. Vierzig Jahre als Gefängnisseelsorger in der DDR‘, in der er unter anderem beschreibt, wie er den Anwerbungen des MfS als Christ und Pfarrer widerstanden habe. Die Geschichte von Eckart Giebeler ist in ihren individuellen Dimensionen die Geschichte einer persönlichen Tragik. Aber sie ist auch eine Geschichte von Schuld und Verrat, ungeklärtem kirchlichen Leitungsverhalten und letztlich eine Geschichte der Suche nach Zugehörigkeit, die Eckart Giebeler auf seine Weise beantwortet hat.“

Die Lesung in der Kapelle der Versöhnung an der Bernauer Straße 4 ist kostenfrei.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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