Mittagessen aus Plastiktellern
Die Kinder der Papageno-Grundschule müssen von Plastiktellern essen. Das Gesundheitsamt erlaubt nur das in den mobilen Schulcontainern, die im März 2016 auf dem Schulhof aufgestellt wurden. Im Februar soll ein Essenscontainer aufgestellt werden.
Die Papageno-Schule n der Bergstraße platzt aus allen Nähten. Wegen der steigenden Schülerzahlen hatte die Schule Anfang 2016 einen mobilen Schulcontainer mit vier Klassenräumen bekommen. Entlastung brachte aber erst ein dreigeschossiger Modulbau, der zum Beginn des Schuljahres 2017/18 eröffnet wurde. Mit dem modularen Ergänzungsbau (MEB), wie die Fertigteilbauten heißen, sind alle zufrieden. Der 3,3 Millionen Euro teure Neubau mit zwölf Klassenräumen ist zur Überraschung vieler hochmodern.
Doch ein Problem bleibt: Die Schule hat keine Mensa. In den für die Schulspeisung genutzten Räumen im Erdgeschoss des Haupthauses drängeln sich die 510 Schüler. Lange Zeit zum Löffeln hat hier keiner; der nächste Durchgang wartet schon. So hat Schulleiterin Brigitte Stemmler mit Eröffnung des MEB zwei Klassenzimmer im Schulcontainer zu Essensräumen gemacht. Der Container wird nicht mehr so dringend für den Unterricht benötigt, die Räume entlasten den Stau in der Mittagszeit. Doch weil die mobilen Klassencontainer keine Abwasseranschlüsse haben, dürfen die Kinder dort nur mit Einwegbesteck essen, hat das Gesundheitsamt festgelegt. „Das ist übergangsweise eine Notlösung“, so Stemmler. Damit es gerecht zugeht, rotieren die Klassen immer im Wechsel zwischen Haupthaus, wo es richtiges Besteck gibt, und der Plastikteller-Variante.
Im Februar sollen diese Zustände beendet werden. Dann bekommt die Schule einen weiteren Containerbau, der nur zum Essen genutzt wird und allen hygienischen Voraussetzungen entspricht. Mittelfristig ist ein richtiger Anbau an das Haupthaus mit weiteren zusätzlichen Klassenräumen geplant, in dem es endlich auch eine richtige Aula geben wird. So etwas hat die musikbetonte Grundschule nicht und muss deshalb seit Jahren zusammengelegte Klassenräume oder die Turnhalle für Schulkonzerte und Theateraufführungen nutzen. Die Aula im Erdgeschoss soll dann gleichzeitig Mensa sein. Doch bis der fünf Millionen Euro teure Neubau steht, vergehen noch fünf Jahre, so Stemmler.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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