Den Forschern zusehen
Naturkundemuseum erweitert seine Ausstellungsflächen

Faszinierende Alkoholsammlungen im sanierten Hightech-Saal. Foto: Carola Radke/Naturkundemuseum. | Foto: Carola Radke
5Bilder
  • Faszinierende Alkoholsammlungen im sanierten Hightech-Saal. Foto: Carola Radke/Naturkundemuseum.
  • Foto: Carola Radke
  • hochgeladen von Alexander Schultze

Am 1. und 2. Juni möchte das Museum für Naturkunde in der Invalidenstraße 43 bei freiem Eintritt die Besucher über die Ausbaupläne informieren. Bei den Tagen der offenen Baustelle kann man Räume entdecken, die bisher für Besucher verschlossen waren.

Ein offenes und integriertes Forschungsmuseum möchte das Naturkundemuseum sein. Die meisten der 30 Millionen Sammlungsstücke des Museums liegen in Schränken und Vitrinen in für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Sammlungssälen. Das Museum will die Bestände immer sukzessive mehr ausstellen, inszenieren und gleichzeitig daran forschen. Dazu werden derzeit die räumlichen Voraussetzungen geschaffen. 2018 soll der zweite Bauabschnitt fertig werden. Arbeiter machen den ehemaligen Fell- oder Karbonsaal fit für moderne Ausstellungsflächen. Die Besucher können sich die Forschungssammlungen anschauen, während Wissenschaftler das Material weiter untersuchen und erforschen. Das soll Neugierde und Interesse an Sammlung und Forschung wecken. „Die Grenzen zwischen Sammlung und Ausstellung werden weiter durchbrochen und neuer Raum für den gesellschaftlichen Diskurs geschaffen“, heißt es.

Große Projekte mit dem Ziel eines offenen und integrierten Forschungsmuseums waren bisher die Sanierung des Sauriersaales und die Eröffnung des Ostflügels mit den wissenschaftlichen Nass-Sammlungen. Der 1945 durch einen Bombentreffer zerstörte Ostflügel war nach aufwendiger Rekonstruktion 2010 eröffnet worden. Hier sind seitdem die einzigartigen Alkoholsammlungen des Naturkundemuseums ausgestellt. Im sechs Meter hohen Sammlungssaal können die Besucher 80.000 Gläser der 257.000 Gläser umfassenden Nass-Sammlung besichtigen. Insgesamt sind in den Gläsern über eine Million Tiere (Echsen, Fische, Würmer etc.) in 70-prozentigem Alkohol konserviert. Allein 10.000 der etwa 30.000 bekannten Fischarten stehen in dem fensterlosen Sammlungssaal. Dank modernster Brandschutztechnik können seit Fertigstellung des Ostflügels erstmals Teile der gigantischen Nass-Sammlungen der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die alten Sammlungssäle mit den Alkoholpräparaten waren aus Brandschutzgründen nicht zugänglich.

Führungen, Filme und Vorträge

Zu den Tagen der offenen Baustelle geht es bei Führungen, Filmen und Vorträgen um die Ausstellungskonzepte der letzten 200 Jahre und die heutigen Ansätze und Ideen für eine moderne Präsentation. Thema ist natürlich auch der imposante, 1889 eröffnete Gebäudekomplex mit seinen mehr als 30 Millionen Objekten. Welche Spuren des Krieges sind noch sichtbar und welche Herausforderungen gibt es beim Bauen im historischen Bestand? Diese und andere Fragen wollen Experten beantworten. Man kann auch ganz individuell die bisher unzugänglichen Räume in den oberen Stockwerken erkunden. Für Familien mit Kindern gibt es viele Mitmachangebote.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 165× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 485× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 453× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 885× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.