Papageno-Turnhalle wird zum Theatersaal / 15 000 Euro vom Schulförderverein
Mitte. Weil die musikbetonte Papageno-Schule an der Bergstraße keine Aula hat und die Kinder ihre Konzerte und Theatervorführungen seit Jahren in der Turnhalle veranstalten, hat der Schulförderverein jetzt professionelle Licht- und Tontechnik gekauft. Die Vereinskasse war prall gefüllt.
31 368,38 Euro – so viel Geld hat wohl nicht jeder Schulförderverein in der Kasse. Etwa 31 000 Euro waren bei einem Spendenlauf 2013 zusammengekommen, den die Schüler seinerzeit für einen Musikpavillon organisiert hatten. Die Kids suchten sich Eltern oder Firmen als Sponsoren, die pro gelaufener Runde im Humboldthain eine bestimmte Summe spendeten. Weil die Eltern meist hohe Rundengelder versprachen und die Kinder für ihren Musikpavillon wie um ihr Leben rannten, kam diese unglaubliche Summe zusammen.
Der Neubau war eine schöne „Vision“, wie Brigitte Stemmler sagt. Sie ist seit 1990 Schulleiterin der beliebten Papageno-Schule und war auch von den Musikpavillon-Plänen begeistert. Auf Initiative eines Vaters hatten damals Architekturstudenten aus Detmold in einem Semesterprojekt Entwürfe erarbeitet. Natürlich waren bei der Präsentation alle begeistert von dem Saal mit umliegenden Sitzstufen und den vier gläserne Musikräumen. Klassenkonzerte und Vorspiele finden an der Papageno-Schule schon immer in größeren Fachräumen statt, weil es keine Aula gibt. Der Bezirk hatte schnell klargemacht, dass er kein Geld für die Musikpavillon-Idee hat. Und auch dem Förderverein war nach vier Jahren Abwarten klar, dass es nichts werden wird mir dem etwa zwei Millionen Euro teuren Neubau. „Da sowohl die Schule als auch wir als Förderverein den Wunsch haben, das Geld bestmöglich im Sinne aller Beteiligten und insbesondere auch im Sinne der Spender zu verwenden, haben wir uns mit der Schule darauf verständigt, das Geld nunmehr in eine Umgestaltung der Turnhalle hin zu einer Mehrzweckhalle zu verwenden“, teilt der Vorstand des Fördervereins mit.
Die große Turnhalle wird seit Jahren für Theatervorführungen und Einschulungsfeiern genutzt. Noch kurz vor den Schulferien wurden die ersten 15 000 Euro in professionelle Licht-, Ton- und Bühnentechnik investiert. Die Kinder konnten für ihr umjubeltes Musiktheaterstück „Sophiechen und der Riese“ erstmals Headsets benutzen. Der Bezirk hat für die Schulkonzerte und Theateraufführungen in der Turnhalle zudem ein transportables Bestuhlungssystem mit 300 Stühlen spendiert. Bisher war es so, dass die Kinder vor den Veranstaltungen hunderte Stühle aus den Klassenzimmern in die Turnhalle schleppen mussten. Eine professionelle Verdunklung soll noch kommen.
Weil die Papageno-Schule aus allen Nähten platzt, hat des Schulamt auf dem Sportplatzgelände einen modularen Ergänzungsbau (MEB) gestellt. Der MEB ist zum neuen Schuljahr fertig und die erste "Legoschule" im Bezirk, weitere folgen. Im kommenden Jahr werden 500 Kinder an der Papageno-Schule lernen. Weil auch der MEB nicht ausreicht, plant der Bezirk einen Anbau an das Haupthaus. Auf der freien Fläche zwischen Schule und Turnhalle stehen seit 2016 mobile Schulcontainer mit zwei Klassenräumen. Die Provisorien sind für drei Jahre gedacht. An ihrer Stelle an der Bergstraße hatten damals die Architekturstudenten den gläsernen Musikpavillon geplant.
In dem jetzt diskutierten Ergänzungsbau – eine Entscheidung zu diesem Bauprojekt gibt es noch nicht – soll es eine Mensa geben, die auch als kleine Aula und Multifunktionssaal genutzt werden kann. Für die großen Theatervorführungen mit hunderten Gästen bleibt die Turnhalle – die mit der neuen Ausstattung jetzt ein ziemlich professioneller Spielort ist. DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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