Hausmeister als Hände-Desinfektor
Schulbetrieb an Grundschulen nimmt mit Corona-Regeln Betrieb auf

Hausmeister Eberhard Hoffmann und Schulleiterin Malgorzata Wlodarska beim morgendlichen Desinfizieren. | Foto: Dirk Jericho
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Die Zehntklässler sind nach der Corona-Zwangspause schon seit dem 27. April wieder in den Schulen. Seit dem 4. Mai werden auch die elften Klassen an Gymnasien, die neunten und zwölften Klassen an den Integrierten Sekundarschulen (ISS) und die sechsten Klassen an den Grundschulen wieder unterrichtet.

Endlich wieder Freunde treffen; endlich wieder richtig Schule. Max begrüßt seinen Kumpel Julien mit einem eleganten Fuß-Check. Mittlerweile gibt es schon richtige Fußbegrüßungstänze, hat auch Schulleiterin Malgorzata Wlodarska gesehen. Sie steht morgens mit Hausmeister Eberhard Hoffmann vor dem Eingang der Papageno-Grundschule und sprüht allen Sechstklässlern Desinfektionsmittel auf die Hände. „Ich bin jetzt auch Desinfektor“, sagt Hoffmann mit guter Morgenlaune unter seiner Maske. Und auch die Rektorin trägt die Situation gelassen. Das Team hat sich eingestellt auf die besonderen Corona-Zeiten. Hygiene- und Abstandsregeln werden alle noch lange begleiten. „Aber es funktioniert gut“, sagt Malgorzata Wlodarska. Es sei zwar für alle Kollegen eine angespannte Situation, „aber das schweißt auch zusammen“.

Bisher werden nach dem alternativen Stundenplan die drei sechsten Klassen wieder unterrichtet. Wann die Kleinen (Klasse Eins bis Fünf) wieder in die Schule dürfen, war bis Redaktionsschluss nicht entschieden. An der Papageno-Schule in der Bergstraße ist es sehr übersichtlich zurzeit. In kleinen Grüppchen – mit Abstand – stehen die Kinder auf ihren zugeordneten Treffpunkten wie Sportplatz, Klettergerüst oder Grünfläche. Von den insgesamt 567 Kindern sind nur die 74 Sechstklässler da und die Kinder, die schon die ganze Zeit in der Notbetreuung waren. Anfangs waren das 30 aller Jahrgangsstufen, mittlerweile sind es 60.

Unterricht in Schichten

Der Unterricht findet in Gruppen von zwölf Kindern statt, damit alle weit genug voneinander entfernt am Einzeltisch sitzen können. Die Klassen wurden dazu geteilt. Im Moment reichen dafür die Räume. Wenn wieder alle Schüler kommen dürfen, will Malgorzata Wlodarska den Unterricht tageweise und zeitversetzt organisieren. Ein Teil der Klasse ist dann in der Schule, der andere zu Hause beim Homeschooling. Wlodarska will dazu vermehrt Angebote wie digitale Lernräume und Videocalls nutzen. Einige Lehrer hätten dies auch schon in den vergangenen Wochen während der Corona-Schließzeit gemacht. Hauptsächlich wurden jedoch bisher Mathe- oder Deutschaufgaben als Word- und PDF-Dateien per E-Mail verschickt.

Beschweren über zu wenig Desinfektionsmittel zum Beispiel will sich die Schulleiterin nicht. „Wir haben zwar nur die Hälfte bekommen, aber das reicht erstmal“, sagt sie. Von den 100 gelieferten Schutzmasken sind sogar noch alle da. Die Kollegen, die eine tragen wollen, haben ihre eigenen um. Positiv überrascht war die Schulleiterin, dass die Reinigungsfirma jetzt sogar zwei zusätzliche Mitarbeiter schickt, die mehrmals am Tag die Tische, Lichtschalter oder Türklinken in den Klassenräumen desinfizieren. Den Auftrag dazu haben die Putzfirmen vom Schulamt bekommen.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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