So vermeiden Beschäftigte Stress
Damit Arbeitnehmer am Abend nicht nur noch ins Bett fallen, sondern ein Stück weit ihren Feierabend genießen, sollten sie Stressfallen erkennen und besiegen. Hier kommen vier typische Situationen - und wie Beschäftigte mit ihnen am besten umgehen.
- Ein Meeting-Marathon steht an: Steht ein Tag voller Meetings an, ist es entscheidend, sich innerlich auf diesen Marathon einzustellen. Zunächst sollten Beschäftigte herausfinden, was sie an den Meetings stresst, sagt die Karriereberaterin Ute Bölke aus Wiesbaden. "Staut sich in der Zeit die eigentliche Arbeit an? Oder ist es die Sinnlosigkeit meiner Anwesenheit in dem Meeting?" Dann sollten sie nach Lösungen suchen. Ist die Teilnahme unvermeidbar, versuchen Berufstätige am besten, sich die Zeit interessant zu gestalten. Das kann etwa ein eigener Beitrag zur Diskussion sein. Andere nutzen es zum Netzwerken mit bislang unbekannten Kollegen.
- Überstunden sind absehbar: Wenn die Abteilung ein Projekt angenommen hat, für das sie eigentlich unterbesetzt ist, sind Überstunden für die nächsten Wochen programmiert. "Ratsam ist es, eine annehmende Haltung einzunehmen und zu akzeptieren, dass der kommende Zeitraum anstrengend wird", erklärt Bölke. Außerdem sollten sich Arbeitnehmer in der Situation eine Belohnung für die Zeit nach dem Projekt in Aussicht stellen - das kann ein Ausflug mit der Familie sein oder ein kleiner Urlaub.
- Die Kollegen wollen Arbeit abwälzen: Die Arbeit türmt sich, bald steht eine wichtige Präsentation an, und nun will einem der Kollege eine Aufgabe zuschanzen, für die man selbst nicht zuständig ist. "Das Stressauslösende ist hier die Ungerechtigkeit und der Ärger über den Mehraufwand", erklärt Tim Hagemann. Er ist Professor für Arbeitspsychologie an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld. Am besten ist dann, einfach "nein" zu sagen, sagt Werner Gross, Psychotherapeut aus Offenbach. Doch wenn in der Firma gerade viel los ist, ist das häufig keine Option. "Nimmt man die Aufgabe an, ist es besser, sich nicht mehr darüber zu ärgern, sondern mit einer positiven Einstellung an die zusätzliche Arbeit heranzugehen", rät Prof. Hagemann.
- Das E-Mail-Postfach quillt über: Berufstätige sollten E-Mails in Kategorien einteilen, rät Gross. Priorität A sei wichtig und dringend und müsse daher sofort erledigt werden. Priorität B sei wichtig, aber nicht dringend und könne auch ein paar Stunden später noch beantwortet werden. Priorität C sei dringend, aber nicht wichtig. Hier müssen Beschäftigte entscheiden, ob sie auf die Nachricht reagieren wollen oder sie einfach ignorieren. Zur besseren Übersicht können sie die E-Mails im Postfach mit verschiedenen Farben markieren.
dpa-Magazin / mag
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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