Straßenkunst gegen Raser

Ramona Pop, Elternsprecherin Simone Odenthal und Künstler Carlos Silva machen aus der Ruppiner Straße ein Kunstwerk. Foto: Dirk Jericho
3Bilder
  • Ramona Pop, Elternsprecherin Simone Odenthal und Künstler Carlos Silva machen aus der Ruppiner Straße ein Kunstwerk. Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Mitte. Eltern und Lehrer wollen mit einer Kunstaktion auf den gefährlichen Autoverkehr vor der Grundschule am Arkonaplatz aufmerksam machen.

Besonders zu Schulbeginn und am Ende gibt es brenzlige Situationen, wenn die Kinder über die Ruppiner Straße zum Spielplatz wollen. „Zum Glück ist noch nichts passiert“, sagt Elternsprecherin Simone Odenthal, deren Sohn Moritz in die erste Klasse geht. Zwar ist die Straße bereits nach Protesten der Schule und Eltern vor ein paar Jahren als verkehrsberuhigte Zone ausgewiesen worden, doch an die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit halten sich die wenigsten Autofahrer. Die Elterninitiative „Über-Gang“ fordert ein komplettes Fahrverbot.

Der Elternverein Arko e.V. hat gemeinsam mit der Schulleitung eine Kunstaktion gestartet, um auf das Problem aufmerksam zu machen. In den kommenden Monaten sind weitere Aktionen auf der Straße geplant, „um den Ort mit Kunst zu besetzen“, so Odenthal. Für drei Tage hat der Bezirk anlässlich des 150-jährigen Schuljubiläums eine Vollsperrung für eine Malaktion genehmigt.

Der in Kolumbien geborene Künstler Carlos Silva, dessen drei Kinder auf die Arkonaplatz-Schule gehen, hat gemeinsam mit Schülern die Ruppiner Straße bemalt.

Kunst soll Raser irritieren

Die 60 Meter lange „abstraktive Komposition“ aus gelben, orangenen, weißen und schwarzen Dreiecken soll die Autofahrer „irritieren“. Ziel ist, dass viele vor den geometrischen Figuren zurückschrecken und nicht durch die Straße fahren. „Wenn die Straße nicht mehr wie eine normale Straße aussieht, drehen die Autos vielleicht um“, hofft Silva.

Die Bemalung der Straße ist von den Behörden im Rahmen der Schulfeier genehmigt worden. Dass die bunten Dreiecke erst in etlichen Monaten abgefahren sein werden, weiß wahrscheinlich nur die Elterninitiative „Über-Gang“. Das Straßenbauamt hatte 2008 der Schule schon einmal in Aussicht gestellt, die Ruppiner Straße zur Sackgasse umzubauen, damit die Kinder gefahrlos zum Arkonaplatz kommen. Doch dann gab es einen Rückzieher. Die Polizei hatte damals einer Straßensperrung nicht zugestimmt. Daraufhin wurde die verkehrsberuhigte Zone eingerichtet. Das reicht den Eltern aber nicht.

Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) war bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Ramona Pop, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus und direkt gewählte Abgeordnete in Mitte, hat ihr Bürgerbüro am Arkonaplatz. Sie unterstützt die Elterninitiative und wollte für das Pressefoto mal kurz die Farbrolle halten. „Ein Zebrastreifen wäre das mindeste, was her muss“, so Pop. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 272× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 908× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 251× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.