Zeitreise ins antike Pergamon: Im Spätsommer eröffnet temporäres Ausstellungsgebäude mit Asisi-Panorama

Panorama von Yadegar Asisi mit Blick auf den Burgberg. | Foto: © asisi
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Gegenüber dem Bodemuseum kann man nach den Sommerferien in die antike Metropole Pergamon eintauchen und die Faszination der Hauptstadt des Pergamenischen Reichs erleben. Aufwändige Animationen, über 80 antike Skulpturen aus dem Pergamonmuseum und das spektakuläre 360-Grad-Panorama von Yadegar Asisi bringen die Besucher in das Jahr 129 nach Christus.

Live dabei sein bei den Festspielen zu Ehren des Gottes Dionysos, bei den Opferszenen auf dem Vorplatz des Pergamonaltars auf dem Burgberg, mit den alten Griechen im riesigen Theater sitzen oder die Tempel und andere monumentale Bauwerke erkunden: Auf dem 15 Meter hohen Besucherturm mit drei Plattformen inmitten der 32 Meter hohen Rotunde ist man mittendrin im Leben der antiken Metropole an der kleinasiatischen Westküste (heute Türkei). 140 Jahre nach Grabungsbeginn und nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen hat Panorama-Spezialist Asisi den Zustand der Stadt in der hohen römischen Kaiserzeit unter der Regierung des Kaisers Hadrian rekonstruiert. Um seine fantastischen Szenen auf das 104 Meter lange und 30 Meter hohe Rundumbild zu malen, mussten 40 kostümierte Komparsen Szenen nach Asisis Storyboard nachstellen.

Andreas Scholl, Direktor der Antikensammlung, ist sicher, dass das Spektakel in dem temporären Ausstellungsgebäude mit dem integrierten Panorama ein Besuchermagnet wird. Bis 2024 soll das Interims-Pergamonmuseum gegenüber dem Bodemuseum stehen, in dem die Ausstellungsshow mit dem Titel „Pergamon. Meisterwerke der antiken Metropole und 360°-Panorama von Yadegar Asisi“ gezeigt wird.

Im echten ist derzeit der Nordflügel wegen Bauarbeiten geschlossen, der originale Pergamonaltar ist eingehaust. Asisis Team holt den Altar aus dem Pergamonmuseum virtuell in einer 13 mal sieben Meter großen Videoprojektion ins neue Gebäude und lässt ihn in einer 15-minütigen Animation mit Licht- und Schattenspielen vom Museum aus auf dem Burgberg von Pergamon erscheinen. „Wer will, kann sitzen bleiben und sich das mehrfach anschauen“, sagt Asisis, weil er stolz auf sein Museumserlebnis ist.

Bereits 2011 hat Yadegar Asisi im Hof des Pergamonmuseums ein Panorama erstellt. Das jetzige ist die überarbeitete Fortsetzung der damaligen Inszenierung. 2011 konnten die Besucher das Panorama sehen im Museum, mussten aber nicht.

Um die Geschichte zu verstehen gibt es im temporären Ausstellungsgebäude jetzt eine „Zwangsführung“, wie Scholl sagt. Im Eingangsbereich stimmen originale Skulpturen auf die antike Zeitreise ein, dann gehts in die Rotunde mit dem 360-Grad-Panorama. Wer sich da sattgesehen hat – die Ausstellungsmacher gehen von langen Verweildauern aus, weil es auf Asisis 3100 Quadratmeter großem Kunstwerk so viel zu sehen gibt – kommt in die Box mit der Altar-Simulation und danach in weitere Ausstellungsbereiche mit originalen Skulpturen von Herrschern und Göttern und zahlreichen Platten der Altar-Friese. Am Ende gibt es Informationen über das pergamesische Reich, die Herrscher von Pergamon und ihre Paläste, die Götter, die Pergamongrabung vor 140 Jahren und die Geschichte und Zukunft des Pergamonmuseums.

Einen exakten Eröffnungstermin für das Spektakel wollte Christina Haak, Vize-Generaldirektorin der Staatliche Museen, wegen der noch laufenden Bauarbeiten und dem jetzt folgenden Ausstellungseinbau nicht nennen. „Nach den Sommerferien“ soll das Gebäude „Pergamonmuseum. Das Panorama“ eröffnen. Asisi rechnet mit mindestens 5000 Besuchern pro Tag. Das Ticket kostet inklusive Besuch des Pergmonmuseums (der Südflügel ist weiterhin geöffnet) 19 Euro.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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