Weniger Diebstähle und Raube
Am Alex und im Görli ging die Kriminalität zurück
Rund um den Alexanderplatz gab es im Vorjahr deutlich weniger Straftaten. Ladendiebstähle, Raubüberfälle und sexuelle Übergriffe gingen zurück. Auch an anderen Kriminalitätshotspots wie dem Görlitzer Park registrierte die Polizei weniger Delikte.
Geschlossene Geschäfte, weniger Touristen, Ausgangsbeschränkungen: Die Folgen der Corona-Pandemie spiegeln sich auch in der Kriminalitätsstatistik wider. Beispiel Alexanderplatz. Der zählt zu den sieben sogenannten kriminalitätsbelasteten Orten Berlins, wo also „Straftaten von erheblicher Bedeutung begangen werden“. Dazu gehören beispielsweise Raub, gefährliche Körperverletzung, Brandstiftung, organisierter Taschendiebstahl und Drogenhandel.
Rund um den Alex kam es 2019 noch zu insgesamt 7480 Straftaten. Im vorigen Jahr ging die Zahl auf knapp 5230 zurück. Das geht aus der Antwort der Senatsverwaltung für Inneres und Sport auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Auffällig stark sank die Zahl der Ladendiebstähle, nämlich um 1017 auf 1472. Auch die gefährlichen und schweren Körperverletzungen (89) nahmen ab, ebenso wie Raubüberfälle (40), Sachbeschädigungen (87), Taschendiebstähle (430) sowie Vergewaltigungen, sexuelle Nötigungen und Übergriffe (12). Auch die Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz gingen zurück. Hier registrierte die Polizei 315 Straftaten und damit gut die Hälfte weniger. Dafür gab es im Corona-Jahr 2020 am Alex mehr Straftaten gegen die öffentliche Ordnung (77).
Im Görlitzer Park gingen die Delikte ebenfalls zurück, allerdings nur geringfügig: um zehn auf 5440. Ausreißer nach oben waren die Drogenfälle. Die stiegen von 1435 auf 1735. Es gab auch mehr Wohnungseinbrüche (24) und Fahrraddiebstähle (215), dafür aber weniger Sachbeschädigungen, Körperverletzungen und Raube. Den Görlitzer Park hatte die Senatsinnenverwaltung als kriminalitätsbelasteten Ort erst im April 2020 um Teile des Wrangelkiezes erweitert.
Auch an der Warschauer Brücke sanken die Straftaten: von 3955 auf 2160. Wegen der Schließung der Clubs gab es deutlich weniger Taschendiebstähle, Körperverletzungen und Drogendelikte. Anders sah es hingegen am Kottbusser Tor aus. Dort stieg die Kriminalität um 420 auf knapp 3340 Straftaten. Vor allem Bedrohungen, Raube und Taschendiebstähle nahmen zu.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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