Gegen den Missbrauch: Initiative von Bezirksamt und Pflegediensten gestartet

Mitte. Das Bezirksamt hat in der Vergangenheit immer wieder das Treiben unseriöser und betrügerischer Pflegedienste aufgedeckt. Nun startet Mitte eine sogenannte Transparenzinitiative.

Ziel ist es, die seriösen Pflegedienste gegenüber ihren kriminellen Konkurrenten zu stärken, so Sozialstadtrat Stephan von Dassel (Bündnis 90/Die Grünen). Patienten und deren Angehörige, Pflegestützpunkte und Pflegekassen sollen die einen von den anderen unterscheiden können. An die 300 Pflegedienste im Bezirk wurde eine "Erklärung von im Bezirk Mitte tätigen Pflegediensten und dem Bezirksamt Mitte zur Sicherstellung einer hochwertigen Pflege und zur Vermeidung von Leistungsmissbrauch und Abrechnungsmanipulation ambulanter Pflegeleistungen" geschickt. Das Bezirksamt will diese Erklärung am 11. Mai veröffentlichen.

Vorbild ist eine im April 2013 mit den Pflegeverbänden und dem Senat ausgehandelte Erklärung, die ein gemeinsames Engagement gegen Leistungs- und Abrechnungsbetrug bei den ambulanten Pflegeleistungen dokumentieren sollte. Die Pflegeverbände lehnten damals jedoch ab. In der Regel ohne die betroffenen Pflegedienste vor Ort in diese Entscheidung einbezogen zu haben, meint von Dassel.

Die neue Erklärung des Sozialstadtrates umfasst elf verpflichtende Standards: Sie erstrecken sich unter anderem auf Aufgaben des Sozialamtes sowie auf die erbrachten Pflegeleistungen, die Pflegedokumentation, Modalitäten der Abrechnung, qualifiziertes Personal, Kundenakquise, medizinische Gutachten und Unternehmensziele der Dienste.

Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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