In Mitte patrouilliert die neue Fahrradstaffel der Polizei
Bei Rot über die Ampel oder schnell mal querfeldein mitten durch Fußgängergruppen - solche Fahrradrowdies sollten jetzt besser aufpassen. In Mitte könnte es sein, dass sportliche Polizisten auf weißen Elf-Gang-Trekkingrädern oder Pedelecs (Elektrofahrräder) die Verfolgung aufnehmen. Da wo Polizeiwagen oder Fußstreifen passen müssen, sollen die Radler-Cops effektiv für Ordnung sorgen. In Parks und Grünanlagen sind die radelnden Ordnungshüter ein effektives Mittel zur Verkehrsüberwachung.
Die 20 Kollegen von Berlins neuer Fahrradstaffel sind mit ihrer Dienstkleidung in Blau und Grellgrün gut zu erkennen. Auf den grauen Helmen prangt das Wort Polizei.
Die 15 Männer und fünf Frauen sollen auch "die polizeiliche Präsenz im Einsatzgebiet erhöhen und das Sicherheitsgefühl der Bürger positiv beeinflussen", heißt es. Die Beamten haben Pistolen im Halfter und Handschellen dabei. In der Tasche auf dem Gepäckträger liegen Materialien wie der Knöllchenblock.
Unterstützt wird das Pilotprojekt von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der Unfallforschung der Versicherer (GDV), die jeweils 35 000 Euro für die Anschaffung von Fahrrädern, Bekleidung und Ausrüstung zur Verfügung gestellt haben.
Die Versicherer untersuchen das auf vorerst drei Jahre angelegte Projekt wissenschaftlich. Sie wollen ermitteln, welche Einfluss der Einsatz radelnder Polizisten auf die Unfallzahlen hat. "Ob polizeiliche Radstaffeln hier erfolgreich sein können, ist eine Vermutung, die noch nie bewiesen wurde", sagt Siegfried Brockmann von der Unfallforschung der Versicherer. Fahrradpolizisten gibt es zwar bereits auf den Polizeiabschnitten; sie nutzen die rund 450 Diensträder aber nur sporadisch.
Stationiert ist die neue "FaSta" in Alt-Moabit 5 gegenüber vom Hauptbahnhof. Die Fahrradpolizisten sind in Doppelstreifen von 7 bis 20 Uhr an allen Wochentagen und bei jedem Wetter, nur nicht bei Glatteis, unterwegs.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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