Zweite Testphase in Vorbereitung
Noch 2022 sollen 300 neue Bodycams angeschafft werden

Der Testbetrieb mit sogenannten Bodycams für Polizei und Feuerwehr soll noch in diesem Jahr mit 300 Geräten fortgesetzt werden.

Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hat jetzt die Ausschreibung für die Beschaffung der zusätzlichen Bodycams gestartet. Die Ausschreibung der Minikameras hatte sich, wie berichtet, verzögert und zu Unmut bei der Gewerkschaft der Polizei geführt. Seit August 2021 testen wenige Polizeiteams diese Bodycams. In der ersten Testphase bekamen die Polizisten der City-Direktion 5, die für die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Mitte zuständig ist, 20 Kameras. Die Bodycams wurden auch von Teams der Brennpunkt- und Präsenzeinheit der Direktion 5 getestet, die überwiegend an sogenannten kriminalitätsbelasteten Orten im Einsatz sind. Zehn weitere Kameras wurden seit vergangenem Jahr auf den Feuerwachen „Urban“ und „Mitte“ eingesetzt. Die GdP berichtet von bisher ausschließlich positiven Rückmeldungen der Polizisten. Auch Bürger sollen sich nicht beschwert haben.

Wie Innensenatorin Iris Spranger im Abgeordnetenhaus sagte, sollen noch 2022 bis zu 300 Geräte für die zweite Testphase kommen. Das Geld sei im Haushalt 2022/2023 eingestellt. „Bodycams tragen im Einsatz von Polizei und Feuerwehr zur Deeskalation bei und verbessern bei Angriffen gegen Einsatzkräfte zudem die Beweislage“, so Spranger. Nach der Testphase mit wissenschaftlicher Evaluierung soll der Bodycam-Einsatz gesetzlich verankert werden. Dazu muss das Allgemeine Sicherheits- und Ordnungsgesetz (Asog) geändert werden. Es ist geplant, dass alle Berliner Polizisten ab 2026 damit ausgerüstet werden. Die Polizei in anderen Bundesländern sowie die Bundespolizei nutzen Bodycams seit Jahren. Die Kameras werden von den Beamten in brenzligen Situationen gestartet. Straftäter sollen abgeschreckt werden, wenn sie wissen, dass alles aufgenommen wird. Außerdem dienen die Videos als Beweis.

Die CDU hält die Testphase für überflüssig und fordert den sofortigen Einsatz. Ihr Innenexperte Frank Balzer nennt den „Pannen-Großversuch und die Verzögerungen um fast ein Jahr ein Armutszeugnis“. Der Senat müsse das Pilotprojekt jetzt beenden und die Kameras „als erfolgreiches Einsatzmittel zur Deeskalation und Beweisführung“ sofort einführen. „Die durchweg guten Erfahrungen von Polizeibehörden anderer Länder erübrigen eine erneute wissenschaftliche Expertise“, so Balzer.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 684× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.441× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.488× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.