Stadtrundfahrten auf Fahrrädern
Stadtrundfahrten auf Fahrrädern im Engelbecken

Hier war eine Gruppe zwischen 40 und 45 Radfahrern mal eben unterwegs. | Foto: Jörg Simon
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  • Hier war eine Gruppe zwischen 40 und 45 Radfahrern mal eben unterwegs.
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In den letzten Wochen habe ich hier immer wieder über das Thema Radfahrer im Engelbecken berichtet. 

Wie auch im vergangenem Jahr habe ich mehrfach nun Stadtrundfahrten auf Fahrrädern auf den schmalen Wegen rings um das Engelbecken und auf der Rampe für Rollstühle, Kinderwagen und andere erlebt, teilweise auch mit den Unternehmen, den Stadtführern und Teilnehmern gesprochen. Wie viele sicher wissen, ist das Engelbecken als Teil des Luisenstädtischen Kanals mit einem Fahrverbot für Fahrräder belegt. Eindeutig an den Piktogrammen an den Zugängen erkennbar und sich auch aus dem GrünanlagenG des Landes Berlin ergebend. 

Dennoch geführte Stadtrundfahrten auf dem Fahrrad an den o.g. Orten? Ja. Jedesmal zwischen 10 und 15 Personen. Die Stadtführer geben vor, nichts zu wissen. Komisch, sie stehen häufig direkt neben den Schildern. Oder sie ignorieren diese oder ist ihnen egal. 

Der Weg am Engelbecken unten ist höchstens 4 m breit, da sind Bänke, da sind Fußgänger und Hunde. Spielende Kinder. Ältere Leute auf Spaziergang. Und dann wälzt sich da so eine Radfahrergruppe durch. 

Das geht so nicht. Schon allein die Vernunft spricht dagegen. Also Anzeigen bei der Polizei Berlin erstattet, diese wurden dann an das Ordnungsamt weitergegeben, dass eine Verfolgung der Ordnungswidrigkeiten ablehnt. Begründung kurzgefasst: Es war niemand vom Ordnungsamt vor Ort. Ich solle anrufen, wenn ich das beobachte. Wie lebensfremd ist das Ordnungsamt beim Bezirksamt Mitte von Berlin? Bis überhaupt jemand an das Telefon beim Ordnungsamt geht und bis die Streife da ist, sind die Radfahrer längst ein paar Kilometer weg. Genügen heutzutage normale Beweismittel wie Zeugenaussagen und Fotos nicht mehr? Oder ist es - wie ich gelegentlich gehört habe - nicht gewünscht gegen Radfahrer und deren Fehlverhalten vorzugehen? 

Diese Entscheidung des Ordnungsamtes Mitte ist für mich in keinster Weise nachvollziehbar. Hier geht es um die Sicherheit von Fußgängern und letztlich auch um die Einhaltung der StVO, des GrünanlagenG. Haben wir Fußgänger denn kein Recht auf Unversehrtheit? 

Unternehmen, die Stadtrundfahrten veranstalten, haben auch eine Verantwortung. Die Verantwortung für die Stadt, die sie Besuchern vorstellen. Doch bitte nicht zu Lasten der Menschen, die in dieser Stadt leben und unter Gefährdung dieser. 

Wenn Sie also auch solche Erlebnisse hatten, die Anwesenheit von Radfahrern dort oder auf den Gehwegen belastend finden, dann bitte ich Sie, machen Sie von der Möglichkeit Gebrauch, das dem Bezirksamt z.B. über die App des Ordnungsamtes anzuzeigen. Gleiches betrifft freilaufende Hunde, die unsere Wasservögel jagen oder Hundehalter, die den Kot ihrer Hunde nicht wegräumen. Nur wenn wir uns dagegen wehren, wird sich etwas ändern.  

Viele beklagen in Gesprächen diese Zustände. Doch beklagen allein genügt nicht. Aktiv sein, sich engagieren und etwas unternehmen kann helfen, Situationen zu ändern. Also, lassen Sie uns gemeinsam für den Erhalt der Grünanlage "Luisenstädtischer Kanal" aktiv sein. Auch vom örtlichen Bürgerverein würde ich mir mehr Engagement beim Schutz der Anlage und seiner Besucher dort wünschen. 

Die Fotos zeigen einige Situationen mit Radfahrern dort am Engelbecken. Auch mit einzelnen Radfahrern. Wie man z.B. durch ein Café fahren kann, ist mir unverständlich. 

Link zum Ordnungsamt

Update vom 02.06.2019:

Zwischenzeitlich sind mindestens 3 Anbieter identifiziert, die mit ihren Kunden durch das Engelbecken fahren. Gestern fuhr eine Gruppe durch das Café am Engelbecken.  Es wäre an der Zeit, dass sowohl die Polizei als auch das Bezirksamt Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg endlich tätig werden. Das Engelbecken und der Luisenstädtische Kanal sind für viele Anwohner ein Ort der Erholung. Es ist daher äußerst rücksichtslos, wie sich die zahlreichen Radfahrer und diese Unternehmen dort verhalten.

Autor:

Jörg Simon aus Mitte

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