Das macht Sportler fit: Mehr Fett, weniger Kohlenhydrate

Sportler sollten auch mal auf Kohlenhydrate direkt vor dem Trainingsprogramm verzichten, und so ihren Fettstoffwechsel aktivieren. | Foto: Westend61/Uwe Umstätter
  • Sportler sollten auch mal auf Kohlenhydrate direkt vor dem Trainingsprogramm verzichten, und so ihren Fettstoffwechsel aktivieren.
  • Foto: Westend61/Uwe Umstätter
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Der Sportwissenschaftler und Biologe Wolfgang Feil aus Tübingen schwört auf Fett – zumindest, wenn es um die Ernährung von Sportlern geht. Genauer gesagt auf einen aktivierten Fettstoffwechsel.

"Dabei lernt der Körper, bei Belastung mehr Fett anstelle von Kohlenhydraten zu verbrennen", erklärt er. Der Sportler werde so viel leistungsfähiger und regeneriere schneller. Dabei geht es aber nicht darum, plötzlich viel mehr Fett zu essen. Sondern: Wer weniger Kohlenhydrate isst, verschiebt das Verhältnis zu Fett. Das erhöhe beispielsweise die Ausdauerleistungsfähigkeit.

Der Körper nutzt Fett erst dann als Energiequelle, wenn er nicht mehr auf Kohlenhydrate zurückgreifen kann. Wie sich das anfühlt, kann jeder ausprobieren, indem er morgens vor dem Frühstück Sport macht: Das Training ist viel anstrengender als sonst, Leistung – und meist auch die Laune – sind am Boden. Schließlich müsse der Körper erst lernen, zum "fat burner" zu werden, sagt Feil. Er meint aber: "Nach drei Monaten ist man so fit wie noch nie."

Fettreiche Lebensmittel

Feil rät, nach dem Training Lebensmittel wie Olivenöl, Avocados, Sahne und Vollmilch zu essen. Feil schlägt vor: "Ideale Mahlzeiten nach dem Training wären: Eier-Omelett mit viel Gemüse und Kräutern in ordentlich Butter angebraten oder eine Käseplatte mit Oliven, Nüssen und Avocadospalten." Zum Dessert darf es dunkle Schokolade geben. Wer abends trainiert und so spät nichts mehr essen möchte, sollte laut Feil am besten einen Eiweißshake trinken.

Allerdings halten andere Experten davon eher wenig. "Kein Sportler benötigt Eiweißpräparate", sagt etwa der Ernährungswissenschaftler Uwe Knop aus Eschborn. Bereits mit der normal üblichen Ernährung werde mehr als genug Eiweiß aufgenommen. Der Überschuss würde sogar locker reichen, um mittels Krafttraining das physiologische Maximum von zehn Kilogramm Muskelmasse pro Jahr aufzubauen.

Pflanzliche Eiweißquellen

Prof. Karl Groneuer vom Fachbereich Oecotrophologie der Fachhochschule in Münster empfiehlt, sich das Eiweiß aus tierischen und auch aus pflanzlichen Produkten zu holen. Auch vegetarisch lebende Sportler müssen sich normalerweise keine Sorgen machen, dass sie nicht ausreichend versorgt sind. "Zumal es sich bei ihnen meist um gesundheitsbewusste Menschen handelt, die sich mit Nährstoffquellen auskennen." Gute pflanzliche Eiweißquellen sind etwa Erbsen, Soja, Bohnen, Quinoa und Kartoffeln.

Vor Wettkämpfen sollten die Sportler trotzdem auf Energie aus Kohlenhydraten setzen. Die obligatorische Pasta-Party vor dem Marathon hat ihren Sinn – so werden die Speicher mit schnell verfügbarer Energie aufgefüllt. "Einen hervorragenden Beitrag zur Kohlenhydratversorgung leisten auch Kartoffeln, Reis und Brot", sagt Groneuer. "Bei Magenproblemen haben sich Schmelzflocken bewährt."

Viele Ausdauersportler stärken sich gern mit Bananen – empfehlenswert sind vor allem die reiferen. Allerdings dauert es laut Feil zwei Stunden, bis sie verdaut sind – als sofortige Energielieferanten eignen sie sich daher eher nicht.

Die im Handel erhältlichen Sportriegel und Ähnliches sind dagegen als Ernährung direkt vor oder sogar beim Wettkampf sinnvoll, das Gleiche gilt für Sportgetränke. Beim Kauf von Mineralwasser sollten die Sportler darauf achten, dass dieses viel Natrium erhält. mag

Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 89× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 42× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 453× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.