Wein und Schokolade durch Ausprobieren kombinieren
Wichtig sei, herauszufinden, wie der überhaupt schmeckt, sagt Eberhard Schell, Chocolatier aus Gundelsheim (Baden-Württemberg). Erst dann ist die Schokolade an der Reihe. Dazu zerbeißt man ein Stück und lässt die Bruchstücke im Mund "aufschmelzen". Anschließend nimmt man einen kräftigen Schluck Wein dazu.Die Schokolade verändere das Aroma eines Weines grundsätzlich, erläutert Schell, der ein Buch zum Thema geschrieben hat. "Wenn es die Richtige ist, ergänzen sich beide - der Wein wird angehoben." Dann explodieren die Aromen buchstäblich im Mund.
So harmoniert etwa der typischerweise nach gelber Rose, Lychee und Pfirsich schmeckende Gewürztraminer mit einem dunklen, 70-prozentigen Lagenkakao aus Santo Domingo, den Schell mit Orangenschalen und Krokant verfeinert hat. Ein edelsüßer Wein erhält mit einer weißen Safran-Curry-Schokolade einen interessanten asiatischen Touch.
Es gebe Kombinationen, die funktionieren und welche, die gar nicht passen, sagt der Gourmet-Lebensmittel-Großhändler Frank Wilke aus Höxter (Nordrhein-Westfalen). So hat er zum Beispiel durch einiges Herumprobieren herausgefunden, dass weiße Schokolade sehr gut zu Sekt passen kann. Wichtig ist, dass der Sekt frisch genug ist und genug Frucht hat. Dann wirkt das Ganze so, als gieße man ein Sorbet mit Sekt auf. "Eine helle, also weiße Schokolade geht sehr gut mit halbtrockenem, trockenem und teilweise auch brut-ausgebautem Sekt."
Wichtig ist in jedem Fall eine gute Qualität sowohl des Getränks wie der Süßigkeit. Milchschokolade im "Massenmarkt", wie Wilk es nennt, habe maximal 30 Prozent Kakaoanteil, bei edleren Marken seien es durchaus 35 Prozent. Es sollten auch keine jungen Weine sein, denn die enthalten oft sogenannte kantige Säuren, mit denen keine Schokolade funktioniert.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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