Barfuß läuft es sich gesünder

Zeigt her eure Füße: Haut und Knochen tut es gut, auch mal ohne Schuhe unterwegs zu sein. | Foto: Andrea Warnecke
  • Zeigt her eure Füße: Haut und Knochen tut es gut, auch mal ohne Schuhe unterwegs zu sein.
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Wer schnell zu Fuß unterwegs sein will, sollte möglichst keine schweren Schuhe tragen. Denn grundsätzlich ist der Mensch barfuß schneller.

Und so laufen Leichtathleten heutzutage stets mit sehr leichten Schuhen und haben fast keine Fersenerhöhung. "Sie sind also ganz dem natürlichen Fuß angepasst", erläutert Martin Engelhardt, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie am Klinikum Osnabrück.

Das lässt sich für viele Alltagsschuhe nicht unbedingt behaupten. "Die Mehrheit unserer Bevölkerung hat Fußdeformationen, also Knick-, Senk- oder Spreizfüße", sagt Engelhardt, der Präsident der Deutschen Triathlon Union (DTU) ist. Das hänge damit zusammen, dass wir im Unterschied zu unseren Vorfahren, die meist auf weichen Böden wie Waldwegen unterwegs waren, kaum noch barfuß laufen. Ärzte empfehlen daher, gelegentlich mal die Schuhe wegzulassen.

"Kindern sind Schuhe oft schon kurz nach dem Kauf zu klein", ergänzt Patrik Reize, Ärztlicher Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Klinikum Stuttgart. Der Fuß werde dadurch gestaucht. Barfußlaufen fördere eine gesunde Zehenstellung.

Reize schätzt Barfußparks, weil sie dazu beitragen können, um festgefahrene Verhaltensweisen zu verändern. Einer der größten Barfußparks Deutschlands liegt in Dornstetten im Schwarzwald. Dort können die jährlich rund 170 000 Besucher auf Untergründen wie Kies, Holz und Lehm gehen - oder auf Glasscherben. "Diese Scherben sind abgeschliffen und bilden eine geschlossene Oberfläche, man muss da also keine Bedenken haben", erklärt Carolin Dircks, Leiterin des Tourismus- und Kulturamts in Dornstetten. "Man merkt Unebenheiten, aber das ist ein angenehmes Gefühl."

Weil der Tastsinn beim Schuhetragen über die Jahre abstumpfe, sei es für die meisten Menschen ein "Aha-Erlebnis", wenn sie wieder anfingen zu spüren. "Die gehen da sehr entspannt raus", sagt Dircks. Barfußlaufen rege die Fußreflexzonen und damit den gesamten Organismus an, zudem werde der Blutdruck reguliert.

Wer allerdings lange nicht mehr barfuß gelaufen ist, sollte damit langsam beginnen. Sonst könne es zu Überlastungssymptomen kommen, warnt Engelhardt. Es hilft auch schon, mal in Socken durch die Wohnung zu gehen. Der Effekt des Barfußlaufens ist aber begrenzt, wenn die Ursache für Fehlstellungen deformierte Knochen sind.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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