Blutergüsse tun weh: Grund zur Sorge sind sie aber nur selten

Wenn bei einem Stoß ein Blutgefäß im Gewebe verletzt wird und Blut austritt, entsteht ein blauer Fleck. | Foto: Franziska Koark
  • Wenn bei einem Stoß ein Blutgefäß im Gewebe verletzt wird und Blut austritt, entsteht ein blauer Fleck.
  • Foto: Franziska Koark
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Sie sehen nicht schön aus, sind aber meist unproblematisch: blaue Flecke, die man sich bei einem Stoß, einer Quetschung oder einem Knochenbruch zuziehen kann. Mit den richtigen Sofortmaßnahmen lässt sich so ein Bluterguss (Hämatom) begrenzen und der Schmerz lindern.

Ein blauer Fleck entsteht, wenn ein Blutgefäß im Gewebe verletzt wird und Blut austritt, entweder ins Unterhautgewebe oder in eine Körperhöhle wie beispielsweise ein Gelenk. "Ein Hämatom kann unterschiedlich tief sein und auch mit einer äußeren Verletzung wie einem Hautriss einhergehen", sagt Prof. Thomas Hilberg von der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention.

Das deutlichste Symptom ist meist die Verfärbung der Haut. Je nach Tiefe der Gefäßverletzung zeigt sie sich kurze Zeit nach der Verletzung, manchmal jedoch auch erst nach einigen Tagen. "Im Allgemeinen dauert es zwei bis drei Wochen, bis die Blutzellen abgebaut sind. Die Farbveränderungen zeigen die Stadien dieses Abbauprozesses", erklärt Prof. Reiner Hartenstein vom Berufsverband Deutscher Internisten.

Charakteristisch für ein Hämatom sind auch unterschiedlich starke Schmerzen. "Sie werden durch Volumenveränderungen ausgelöst: Das verletzte Gewebe und seine direkte Umgebung schwillt an und drückt auf die benachbarte Sehne, einen Muskel oder eine Knochenhaut und auf deren Schmerzrezeptoren."

Je schneller man nach der Verletzung reagiert, umso besser. "Erste Hilfe bei Hämatomen nach Traumen, also Stößen, wird nach der PECH-Regel geleistet: Pause – Eis – Kompression – Hochlagern", rät Hilberg. Durch rasche Kühlung lassen sich der Blutaustritt ins Gewebe und damit auch die Schwellung begrenzen. "Ergänzend können im weiteren Verlauf analgetische Salben den Schmerz lindern und antiphlogistische Salben die Entzündung hemmen. Auch Arnika wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend."

Die Ausprägung eines Hämatoms ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. "Das liegt daran, dass die Gewebestruktur, aber auch Fließ- und Gerinnungseigenschaften des Blutes individuell verschieden sind", sagt Hartenstein. Auch gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede: "Man sagt, dass Frauen aufgrund ihres besonderen Fett- und Bindegewebes eher zu Hämatomen neigen als Männer", erläutert Hilberg. In der Regel heilen Hämatome bei gesunden Menschen unproblematisch ab.

Sind Hämatome medizinisch begünstigt oder gar verursacht, dann sind die Vorbeugechancen allerdings begrenzt. "Vor allem wenn ich viele Blutergüsse bei mir bemerke, für die ich keine Erklärung habe, sollte ich das vielleicht beim Arzt abklären lassen", rät Petra Rudnick, Allgemeinmedizinerin bei der Techniker Krankenkasse.

Außerdem ist der Arzt gefragt, wenn im Zusammenhang mit einem Bluterguss starke Schwellungen oder Schmerzen auftreten, wenn Körperfunktionen eingeschränkt oder Kreislaufbeschwerden erkennbar sind. Das gilt vor allem dann, wenn der Bauch, der Brustkorb oder der Kopf betroffen sind. Gerade in diesen Bereichen sind Hämatome durchaus nicht immer äußerlich sichtbar, da die Blutung nach innen in den Körper geht. Im Verdachtsfall muss umgehend der Notarzt gerufen werden. mag

Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 62× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 406× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 379× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 810× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.