Dermatologen geben Tipps zum Schutz vor Sonnenallergie

Auch wer im Schatten sitzt, sollte sich großzügig eincremen. | Foto: Helios Kliniken
  • Auch wer im Schatten sitzt, sollte sich großzügig eincremen.
  • Foto: Helios Kliniken
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Sommer liegt in der Luft. Doch für etwa jeden fünften in Deutschland haben die sonnigen Tage äußerst lästige Nebenwirkungen: Rote Bläschen, Pusteln und Quaddeln erscheinen auf Dekolleté, Schultern, Oberarmen und Rücken.

"Sonnenallergie" ruft der Volksmund, "Lichtdermatose" sagt der Hautarzt. Die klassische Sonnenallergie ist eine schwer zu fassende Erkrankung. "Eine medizinische Erklärung gibt es bis heute nicht", sagt Dr. Frank Hessler, Dermatologe am Helios Klinikum Krefeld. Die Haut reagiert überempfindlich auf die erhöhte Lichtdosis. Andere Formen wiederum haben konkrete Auslöser, etwa Wiesengräser. Auch die Einnahme von Medikamenten kann in Verbindung mit Sonnenstrahlen eine Reaktion auf der Haut hervorrufen. Die Folgen sind juckende Stellen, die manchmal wochenlang auch sichtbar sind. Für die richtige Diagnose ist ein Besuch beim Hautarzt auf jeden Fall erforderlich. "Wir wissen, dass UV-Strahlung eine abnorme Reaktion des Immunsystems hervorruft. Das allein reicht aber nicht. Zur wissenschaftlichen Erklärung fehlt das entscheidende Puzzlestück, das Allergen", ergänzt Prof. Percy Lehmann, Chefarzt am Helios Klinikum Wuppertal und einer der führenden Experten auf diesem Gebiet.Auch wenn die Forschung nicht sicher ist, was auf der Haut passiert, so kann einer Lichtdermatose dennoch vorgebeugt werden. Dichtgewebte Kleidung und schattige Plätze geben der Haut Zeit, sich an die UV-Strahlung zu gewöhnen. Bereits im Winter können Betroffene sich unter ärztlicher Aufsicht einer mehrwöchigen Lichttherapie unterziehen und prophylaktisch kurz vor den warmen Tagen oder dem Urlaubsbeginn Antihistamine einnehmen. Die meisten Krankenkassen übernehmen die Kosten hierfür. Solariumsbesuche, dicke Quarkmasken oder literweise Möhrensaft sind keine Alternativen.

Sonnencremes halten ihre Versprechen nur bedingt. "Normalerweise verringert geeigneter Sonnenschutz die Symptome. Doch hier kommt das Problem hinzu, dass dieser oftmals selbst Überempfindlichkeiten auslöst. Die Betroffenen können eine Allergie auf das Lichtschutzprodukt entwickeln", sagt Dr. Hessler. Vermeiden sollte man fetthaltige Cremes und Salben. Sonnengele und Sonnenlotions dagegen sind größtenteils fettfrei und lassen die Poren atmen. Auch Parfüm und parfümierte Körpercremes können eine Sonnenallergie verstärken.

Hat sich die Haut erst einmal entzündet, verschreibt der Arzt je nach Schwere der Erkrankung eine Cortisonsalbe zum Auftragen und orale Histamine gegen den Juckreiz. Mittel gegen Sonnenbrand oder Insektenstiche helfen hier hingegen kaum.

In der Regel klingen die Beschwerden im Verlauf des Sommers ab und heilen schließlich vollständig aus. Bis die Wissenschaft der Ursache auf die Spur kommt und neue Behandlungswege eröffnet, ist Vorbeugung aber immer noch der beste Weg für einen unbeschwerten Sommer.

Quelle: Helios Kliniken

  • Vermeiden Sie die intensive Mittagssonne.
  • Verzichten Sie vor dem Sonnenbad auf Parfüm, Seife und Rasierwasser.
  • Suchen Sie sich eher schattige Plätze. Bedenken Sie jedoch, dass UV-Strahlen auch in dunkle Ecken vordringen, daher: trotzdem eincremen.
  • Benutzen Sie nur fett- und emulgatorarmen Sonnenschutz mit UVA-Filter.
  • Tragen Sie leichte Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen.
Helios Kliniken
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 275× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 238× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 621× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.211× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.