Früherkennung ist besonders wichtig

Im schlimmsten Fall ist ein Patient bei Nierenversagen auf ein Spenderorgan angewiesen, um zu überleben. | Foto: Jan-Peter Kasper
  • Im schlimmsten Fall ist ein Patient bei Nierenversagen auf ein Spenderorgan angewiesen, um zu überleben.
  • Foto: Jan-Peter Kasper
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Funktionstüchtige Nieren sind lebenswichtig. Denn sie reinigen das Blut von Giftstoffen. Sie produzieren außerdem wichtige Hormone für die Blutdruckregulation und spielen eine Rolle bei der Bildung der roten Blutkörperchen und beim Knochenstoffwechsel. Darüber hinaus regulieren Nieren den Salzgehalt des Körpers. Nierenerkrankungen sind besonders tückisch, weil es kaum Symptome gibt.

"Häufig treten Spätsymptome auf wie Bluthochdruck, Blutarmut und teilweise auch schäumender Urin, also eine vermehrte Eiweißausscheidung", sagt Prof. Bernhard Krämer vom Universitätsklinikum Mannheim. Hinweise auf Nierenschäden könnten außerdem blutiger Urin, Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Erbrechen sein. "Ein weiteres Symptom für Nierenkrankheiten sind Ansammlungen von Wasser in den Beinen - sogenannte Ödeme", ergänzt Prof. Hermann Pavenstädt vom Universitätsklinikum Münster.Die wohl häufigste Erkrankung der Organe ist das chronische Nierenversagen. "Dabei nimmt die Funktion der Nieren oft unmerklich ab, bis sie dauerhaft und irreversibel ganz versagt", sagt der Nierenspezialist Prof. Jan Galle von der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie. Ursache sei häufig ein dauerhaft erhöhter Blutdruck oder ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus. "Etwa 60 Prozent aller chronischen Nierenversagen sind auf eine dieser beiden Ursachen zurückzuführen." Darüber hinaus gebe es entzündliche oder genetische Nierenerkrankungen, die ein dauerhaftes Nierenversagen verursachen können.

Bekannte Risiken

Nichtrauchen sei bei einer chronischen oder länger andauernden Störung der Nierenfunktion selbstverständlich, sagt Pavenstädt. "Zudem sollte man insbesondere auf einen sehr gut eingestellten Blutdruck und bei Patienten mit Diabetes mellitus zusätzlich auf die richtige Blutzuckereinstellung achten", rät der Nephrologe. Auch die Blutfettwerte müssen gut eingestellt sein, da Nierenerkrankte ein höheres Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen haben.

Aufgrund der geringen Symptome sei die Früherkennung besonders wichtig, betont Galle. "Früh erkannt, kann ein Nierenfunktionsverlust aufgehalten oder zumindest deutlich hinausgezögert werden. Ein Urintest gibt frühzeitig Aufschluss über die Filterleistung der Nieren", sagt der Nierenspezialist. Sinnvoll ist es daher, alle zwei Jahre die Vorsorgeuntersuchung "Check-up 35" machen zu lassen. Diese bietet jede Krankenkasse ihren Mitgliedern ab dem 35. Lebensjahr an. Neben dem Urintest gehört dazu, dass Blutzucker- sowie Blutdruckwerte bestimmt werden. "Fällt der Test schlecht aus, sollte der Patient an einen Nephrologen überwiesen werden", rät Galle.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 297× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 256× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 642× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.218× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.