Schmerzen können unerträglich sein. Schwer Krebskranke zum Beispiel bekommen in solchen Fällen oft Opioide - das sind Medikamente, die mit dem schmerzstillenden Morphin verwandt sind. Manch einer sorgt sich dann, dass er davon abhängig werden könnte. Solche Ängste sind unbegründet, wenn einige Dinge beachtet werden.
Die Medikamente wirken auf die Strukturen zur Schmerzkontrolle im Gehirn ein. Das heißt, sie verstärken die körpereigene Schmerzkontrolle und verändern damit die Wahrnehmung des Schmerzes. Zu den als positiv empfundenen Seiteneffekten gehören eine Verbesserung der Stimmung, weniger Angst und eine wohltuende Müdigkeit. Nebenwirkungen sind bei vielen Patienten Übelkeit und Verstopfung.Ärzte dürfen die Mittel nur über spezielle Rezepte verordnen, deren Gebrauch streng dokumentiert werden muss. Denn die Opioide fallen in Deutschland unter die Bedingungen des Betäubungsmittelgesetzes - aus gutem Grund: "Es besteht die Gefahr des Missbrauchs (...), sofern die Mittel nicht im Rahmen der Schmerztherapie eingesetzt werden", heißt es beim Deutschen Arzneimittelprüfungsinstituts (DAPI) in Eschborn.
Weil Opioide in hoher Konzentration in der Tat eine Sucht auslösen können, hat die Industrie neue Darreichungsformen entwickelt. Das sind etwa Pflaster zum Aufkleben auf die Haut, die die Wirkstoffe nach und nach freisetzen. "Die Wirkung schlägt somit nicht so schnell an", erklärt Prof. Hardo Sorgatz, Psychologe an der Technischen Universität Darmstadt. Die Gefahr, von diesen Opioiden abhängig zu werden, gilt bei sachgemäßem Gebrauch als gering. Wenn Patienten sich näher über die Mittel informieren möchten, hilft ihnen eine aktuelle Leitlinie weiter. Wichtig ist zum Beispiel, dass keine Monotherapie mit Opioiden bei chronischen Schmerzen betrieben wird. Patienten sollten darauf achten, dass sie neben den Medikamenten auch psycho- und bewegungstherapeutische Maßnahmen bekommen. Empfohlen wird eine Kontrolle der Behandlung spätestens alle drei Monate.
dpa-Magazin / mag
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