CORONAVIRUS
Gelassen mit der Angst umgehen: Senioren mit Asthma sind besonders gefährdet

Als das Reisen noch problemlos möglich war: Traute und Sylvia School legen bei Pizza und Wein eine Pause in Pérouges in der Nähe von Lyon ein. | Foto: Sylvia School
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  • Als das Reisen noch problemlos möglich war: Traute und Sylvia School legen bei Pizza und Wein eine Pause in Pérouges in der Nähe von Lyon ein.
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Die Angst vor dem neuen Coronavirus belastet die Menschen. Doch wie gehen Senioren damit um, bei denen eine Infektion mit Covid-19 einen schweren Verlauf mit Lungenentzündung nehmen kann und womöglich sogar tödlich endet?

Traute School gehört zu dieser Risikogruppe. Die 80-jährige Asthmatikerin, für die schon in normalen Zeiten eine Erkältung ein Risiko darstellt, beschreibt ihren Alltag so: „Ich gehe nicht mehr in den Supermarkt, weil ich Angst habe, deshalb kauft meine Tochter Sylvia für mich ein.“

Zweimal in der Woche unternehmen Mutter und Tochter einen langen Spaziergang im Wald, Körperkontakt wird gemieden. „Es ist gut fürs Gemüt zu erleben, wie die Natur im Frühling anfängt zu leben. Ich lerne die Umgebung in meiner Nähe kennen, da wäre ich ohne Corona nie hingekommen“, erzählt Traute School. So sieht für sie der Ersatz für die in diesem Jahr geplanten, aber stornierten Reisen nach Binz auf Rügen und mit dem Schiff auf der Donau aus. Außerdem telefoniert die Seniorin mehr: Jeden Tag ruft Enkel Bo an, nicht ganz so oft gibt es eine Videobotschaft von Enkel Ole, der zurzeit mit seiner Freundin in Kanada lebt. Am Wochenende wird zu dritt mit Schwiegersohn Uwe gegessen, anschließend gibt es einen Spieleabend. Was fehlt? Der Sport! Traute School geht gern ins Sportstudio und stärkt dort ihre Bein-, Arm- und Rückenmuskulatur an den Geräten. Doch das ist momentan nicht möglich, deshalb turnt sie jeden Tag eine halbe Stunde lang auf ihrem Balkon: Muskelaufbau und Dehnübungen sind auch auf einem Stuhl und am Balkongeländer möglich.

Doch wie geht Traute School jetzt mit der Angst um? „Ich verdränge das. Ich weiß, dass ich gefährdet bin, glaube jedoch an mein Immunsystem.“ Aufgrund ihrer Lebenserfahrung weiß sie, dass sich Ängste verselbstständigen können, und das will sie nicht. Deshalb hat sich die Seniorin – genauso wie viele andere Menschen – in ihrer Wohnung zurückgezogen und begreift, dass sie in den vergangenen Wochen alles richtig gemacht hat, denn sie ist gesund geblieben. Sie betont: „Ich lasse mir mein Leben durch Corona nicht kaputtmachen und genieße trotzdem die Zeit!“

Literatur: „Umsorgt wohnen in Berlin-Brandenburg“, 5. Auflage, ISBN 978-3-941891-19-7, 464 Seiten, 19,90 Euro. Erhältlich im Buchhandel, unter Telefon 0800 600 89 84 (gebührenfrei, zzgl. Versandkosten) oder im Internet auf www.umsorgt-wohnen.de.

Als das Reisen noch problemlos möglich war: Traute und Sylvia School legen bei Pizza und Wein eine Pause in Pérouges in der Nähe von Lyon ein. | Foto: Sylvia School
Der Ratgeber "Umsorgt wohnen in Berlin-Brandenburg" ist inzwischen in der 5., aktualisierten Auflage, erhältlich. | Foto: Umsorgt wohnen
Autor:

Jochen Mertens aus Mitte

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