Heiß trinken und warm essen
"Besonders empfehlenswert ist Ingwertee, da er wegen seiner Scharfstoffe zusätzlich wärmt", sagt Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Dauerfrierende sollten außerdem grundsätzlich warm essen. "Als Vorspeise eine heiße Suppe, das hilft enorm", empfiehlt Ursula Hilpert-Mühlig, Vizepräsidentin des Fachverbands Deutscher Heilpraktiker. Auch mehr Sport kann helfen. Das rät Prof. Peter Falkai von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde. Durch mehr Bewegung werde auch mehr Muskelmasse aufgebaut, die den Körper vor Kälte schützt.
"Regelmäßig ein heißes Vollbad kann ebenfalls bei Dauerfrösteln helfen", erklärt Sellerberg. Auch Wechselduschen oder Kneipp-Anwendungen sind ein Versuch wert. "Bei Wechselduschen sollte das Wasser von warm auf kühl, nicht von heiß auf kalt gestellt werden", empfiehlt Hilpert-Mühlig. Hilfreich könnten auch Abend für Abend ansteigende Fußbäder sein. "Solche Bäder sind auch gut bei Durchblutungsstörungen und helfen beim Entspannen nach einem anstrengenden Tag", sagt die Heilpraktikerin.
Die Füße mit wärmenden Cremes einzureiben, ist eine weitere Möglichkeit gegen das Kältegefühl. "Die Cremes enthalten beispielsweise Ingwerextrakte oder ätherische Öle und verbessern so die Durchblutung", erläutert Apothekerin Sellerberg. Ebenfalls gut für die Durchblutung sind regelmäßige Saunagänge. "Durch den Wechsel von Warm auf Kalt wird nicht zuletzt auch der Kreislauf trainiert", sagt Hilpert-Mühlig.
Wenn die gängigen Hausmittel nicht helfen, dann führt an professioneller Hilfe kein Weg vorbei. "Ist das Dauerfrösteln auch nach zwei bis drei Monaten nicht abgeklungen, sollte der Hausarzt aufgesucht werden", rät Falkai. Der Arzt müsse mögliche organische Ursachen klären. Auslöser könnten etwa eine Schilddrüsenunterfunktion, chronische Entzündungen im Körper oder auch ein Vitaminmangel sein.
Findet sich keine organische Ursache für das Dauerfrösteln, dann sollte auch an eine psychische Erkrankung gedacht und ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie hinzugezogen werden. "Liegt etwa ein Burn-out oder eine Depression vor, dann können sie sehr erfolgreich durch eine Kombination von Medikamenten und Psychotherapie behandelt werden", so Falkai.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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