CORONAVIRUS
Impfstudie kommt bald nach Berlin: Weltweite Impfstoffansätze gegen Covid-19
Die Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Eine Rückkehr aller zu einem Alltag ohne Einschränkungen scheint nur mit Hilfe einer Immunisierung der Bevölkerung möglich. Weltweit wurden bisher mehr als 80 Impfstoff-Projekte ins Leben gerufen.
Viren zählen nicht zu den Lebewesen, sie bestehen lediglich aus einer Hülle, welche die genetische Information in ihrem Inneren, die Ribonukleinsäure (RNA), umhüllt. Zur Vermehrung benötigen Viren eine Wirtszelle. SARS-CoV-2 verfügt über sogenannte Spikes, die wie die Zacken einer Krone auf seiner Oberfläche angeordnet sind. Diese docken an menschliche Zellen an und schleusen ihr Erbgut ins Zellinnere, wo sich das Virus vermehrt. Dass die Spikes durch Mutationen zu häufigen Veränderungen fähig sind, macht das SARS-CoV-2 unberechenbar und gefährlich.
Vektorenbasierte Impfstoffe
Für die Herstellung eines Impfstoffs bieten sich für den Menschen harmlose Vektorviren, wie etwa das Adenovirus 26 an. Im Labor werden die Spikes des Virus gentechnisch leicht verändert, sodass sie SARS-CoV-2 ähneln. Das Immunsystem des Körpers reagiert schnell mit der Bildung von Antikörpern. Diese sorgen schließlich bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 für eine effektive Immunantwort.
mRNA-basierte Impfstoffe
Diese Technik nutzt die mRNA (Messenger-RNA) als Informationsträger. Der Botenstoff beinhaltet die Bauanleitung zur Herstellung von Proteinen und wird bei diesem Impfansatz mit Information über Proteine des Coronavirus „programmiert“. Wenn der Botenstoff menschlichen Zellen zugeführt wird, erzeugt der Organismus eine Immunantwort. Dieses Verfahren wird bereits in der Krebstherapie angewendet. Der Vorteil dieser innovativen Impfstoffe liegt darin, dass sie sich relativ schnell und kostengünstig herstellen ließen. Allerdings ist bislang noch kein mRNA-Impfstoff gegen Infektionskrankheiten zugelassen.
Inaktive Viren (Totimpfstoffe)
Dieser „klassische“ Impfansatz wird aus inaktiven SARS-CoV-2-Viren entwickelt. Hier wird das Coronavirus so entschärft, dass es sich nicht mehr vermehren kann, vom menschlichen Organismus aber trotzdem als gefährlicher Eindringling interpretiert wird, um somit eine effektive Immunreaktion auszulösen. Totimpfstoffe sind relativ einfach herzustellen. Ein Nachteil dieser klassischen Impfvariante könnte sein, dass möglicherweise eine Überreaktion des Körpers auf den „Eindringling“ provoziert wird.
Impfstudien bald auch in Berlin
Auch bei der Charité Research Organisation werden in absehbarer Zeit klinische Studien mit Impfstoffen gegen das SARS-CoV-2 an gesunden Studienteilnehmern durchgeführt. Unter studien.charite-research.de/registrierung können sich gesunde Freiwillige bereits jetzt registrieren und für die Studie vormerken lassen.
Autor:Katja Levenhagen aus Pankow |
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