In jedem Alter: Etwas Vergesslichkeit ist ganz normal
Kleine Schwächen des Gedächtnisses machen vielen Menschen Angst. Steckt Demenz dahinter?
"Ein bisschen Vergesslichkeit ist ganz normal. Sogar Kinder vergessen etwas. Ihre Hausarbeiten zum Beispiel", sagt Hans-Jürgen Freter, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.
Demenz ist gerade unter Jüngeren selten: In der Altersgruppe 45 bis 65 Jahre sind laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft etwa 0,1 Prozent der Menschen in Deutschland betroffen – das ist etwa jeder tausendste. Im höheren Lebensalter steigen die Zahlen: Unter den 85- bis 89-Jährigen sind etwa 26 Prozent betroffen. "Anders gesagt: Drei Viertel unter den Hochaltrigen sind nicht erkrankt."
Sorgen sich ältere Menschen wegen ernsthafter Warnzeichen, sollten sie zunächst zum Hausarzt gehen. Erhärtet sich der Verdacht, werden Betroffene meist an einen Neurologen oder die Gedächtnissprechstunde etwa an einer Uni-Klinik überwiesen. "Eine Diagnose zu stellen, ist komplex, gerade in einem frühen Krankheitsstadium", erklärt Freter. Sie besteht aus psychologischen Tests, Gesprächen mit dem Patienten und dessen Angehörigen, CT- oder MRT-Aufnahmen des Gehirns sowie Laboruntersuchungen.
Fürchtet man sich als jüngerer Mensch vor Demenz, sollte man darüber sprechen, empfiehlt Freter. "Das kann man zum Beispiel mal erwähnen, wenn man ohnehin bei seinem Hausarzt ist." Freter rät, auch die Beratung der Alzheimer-Gesellschaften zu nutzen. "Wenn die Angst Leute wirklich ständig bewegt oder lähmt, ist das kein Zustand", sagt Freter. "Wer auf einer Party denkt "Den muss ich doch kennen" muss sich keine Sorgen machen – das passiert jedem mal." mag
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